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BERLINER DIALOG 20, 1-2000 Trinitatis

net.update
1. 12. 1999 - 29. 6. 2000
von Tilman Hausherr

Die Serie net.update soll den Lesern, die nicht am Internet sind, einen Einblick geben, was dort passiert. Die Berichte sind oft auf Scientology konzentriert - weil Scientology am stärksten auf die "neue Gefahr" durch das Internet reagiert hat.

1.12. 1999 - Zerstört: Rechtsanwalt Graham Berry, der früher mehrere Fälle gegen Scientology gewonnen hatte, gibt auf wegen Konkurs, Alkoholabhängigkeit und Depression. Gleichzeitig tritt er einen hohen Posten bei einer High-Tech Firma an. Kurz vorher hatte ein von Scientology bezahlter Zeuge (Robert Cipriano) ausgepackt, wie er zunächst erpreßt, dann für verleumderische Aussagen bezahlt wurde.

2.12. 1999 - Überraschung: Vor Gericht erreicht Bob Minton einen Teilsieg. Das Gericht beschließt, daß Bob Minton von 17 Gebäuden der Scientology-Zentrale in Clearwater 10 Fuß entfernt bleiben muß; gleichzeitig muß der Kläger, Scientologe Richard Howd, von Minton 20 Fuß entfernt bleiben.
In dem Prozeß kam es einige Tage vorher auch zu amüsanten Wortwechseln. So hatte Rhea Smith, die "Internet-Beauftragte" von Scientology, auf Beweismaterial ein Wort mit Tipp-Ex überstrichen. Sie lehnte es ab, das Wort auszusprechen, aber bestätigte, daß das Wort "XENU" sei, und daß es sich um "den bösen galaktischen Herrscher" handele.

3.12. 1999 - Linie: Über Nacht hat Scientology um die 17 Gebäude orange-farbige Linien auf den Bürgersteig gemalt, in dem Gedanken, daß jeder Scientology-Kritiker ja ein Handlanger von Bob Minton sei, und daher unter den Gerichtsbeschluß fallen würde. Demonstranten verspotten dies und tragen selbst orange-farbige Aufkleber am Körper. Der Polizeichef sieht dies anders, und ordnet an, dieses "Graffiti" umgehend zu entfernen. Dies tun die Scientologen dann auch, und zwar bis in den Vormittag des nächsten Tages.
http://www.geocities.com/Athens/Oracle/4497/clearwater1999/scrub.html

3.12. 1999 - Gut verglichen: Gegen Zahlung von insgesamt $150.000 ziehen sechs ehemalige Mitarbeiter der "I-20" Tierklinik eine Klage zurück, die sie angestrengt hatten weil sie gezwungen wurden, Scientology-Kurse zu besuchen. Einen ähnlichen Prozeß hatte die Zahnarzthelferin Susan E. Morgan am 29.1.1999 verloren.

3.12. 1999 - Besonderheit: Durch einen Artikel in der Zeitschrift c't wird nun auch einer breiteren Öffentlichkeit in Deutschland bekannt, daß die Scientologen-Firma "Executive Software" an der Entwicklung des Computer-Betriebssystems "Windows 2000" beteiligt ist, und dort den Plattendefragmentierer "Diskeeper" einbringt. http://www.heise.de/ct/99/25/058/ ...
Die Firma "Executive Software" fiel bereits 1991 negativ auf, weil sie dem Pharma-Hersteller Ciba-Geigy teilweise den Wartungssupport verweigerte, weil diese "Ritalin" herstellt, ein Medikament für "hyperaktive" Kinder, welches von Scientology mit Propaganda bekämpft wird. Ein Mitarbeiter von Ciba-Geigy mußte sich u.a. den Vorwurf anhören, die Medizin "treibe Kinder in den Selbstmord".

4.12. 1999 - Präsenz: Zwei Demonstranten bringen es fertig, einen "Pickup-Truck" (Pritschenwagen) direkt vor dem Eingang des "Sandcastle" zu parken, einem Ort wo reiche Scientologen sich verwöhnen lassen können. Auf der Ladefläche des Wagens entspannen sich die Demonstranten auf Gartenstühlen, trinken Limonade und halten Schilder hoch. Die Scientologen sind so verwirrt, daß sie zeitweise ihren eigenen Eingang blockieren.
http://www.geocities.com/Athens/Oracle/4497/clearwater1999/uck.html 

Diskeeper 5.0

(Aus Anzeige in: c't 8-2000)

8.12. 1999 - Zensur: Die schweizer Abgeordnete Susanne Haller erwirkt eine einstweilige Verfügung gegen ein Internet-Angebot, auf dem sie u.a. als "V-Frau" und "Agent Provocatrice" bezeichnet wurde. Haller hatte 1998 ein Treffen zwischen dem deutschen Verfassungsschutz-Mann Peter G. und der schweizerischen Scientology-Kritikerin Odette Jaccard auffliegen lassen. (G. wurde zu 30 Tagen auf Bewährung, Jaccard zu 10 Tagen auf Bewährung verurteilt). http://www.dago.ch/spionagefalle

28.12. 1999 - Honeymoon: Die Mun-Organisation verwendet nun auch das Internet, um Mitglieder zu werben.
Auf http://www.matchingservice.org wird damit geworben, daß man nicht seinen Lebenspartner aussuchen müßte, denn: "dies tun wir für Sie!". Im Kleingedruckten wird darauf hingewiesen, daß man "Schulungen" besuchen muß.

31.12. 1999 - Klonung geglückt: Auf einem im Internet veröffentlichten Foto von einer Feier der Scientologen stellen sich mehrere Manipulationen heraus, die zeigen daß Personen "verdoppelt" und "verdreifacht" wurden, wohl um leere Sitze zu verbergen. Nachdem dies selbst wiederum im Internet erwähnt wird, verschwindet ein Teil der manipulierten Fotos. Nachdem ein Artikel in der "Washington Post" zu dem Thema erscheint, werden alle Fotos entfernt. Auch in älteren Veröffentlichungen werden jetzt Manipulationen entdeckt.
http://www.lermanet.com/PhotoLIES.htm und http://www.xenu.net/archive/image_edit/

5.1. 2000 - Vertrag: Bob Minton gelingt es endlich, ein Gebäude in Clearwater zu kaufen, in direkter Nähe zu Scientology.
Der Verkäufer hatte das Gebäude bereits seit 5 Jahren zum Verkauf angeboten, auch Scientology war nicht interessiert. Als Bob den Kauf bekannt gab, wurde dem Verkäufer das Doppelte angeboten, sowie kompletter Rechtsschutz gegen Klagen von Minton. Zu spät - der Verkäufer stand zu seinem Wort.  http://www.xenutv.com/trust/

Bob Minton
Foto: Ute Gandow

Bob Minton

7.1. 2000 - Eigen: Die Beschwerden von Scientology werden immer skurriler. In einem Brief an einen amerikanischen Internet-Anbieter beanspruchen die Anwälte der Organisation nun gar das Urheberrecht an einer Analyse eines Scientology-Textes, obwohl die Analyse vom Autor von net.update verfaßt wurde, unter Zitierung des Original-Textes. Die Anwälte bezeichnen die Analyse als "unverlangte Bemerkungen, hier und dort plaziert".
http://home.sol.no/~spirous/CoS/archive/events/9805henson-case/nots34_anal.html

8.1. 2000 - Peinlich: In einer erst jetzt veröffentlichten Befragung unter Eid von 1993 war Heber Jentzsch, der Präsident von Scientology, nicht in der Lage zu sagen, wo er wohnt: "Ich geh dort nur hin um zu schlafen, meine Post bekomme ich im Büro". http://www.xenutv.com/legal/hebdep.htm

12.1. 2000 - Ende: Das Bundesverfassungsgericht der USA lehnt es ab, den Fall von Keith Henson anzuhören. Es bleibt also dabei, daß er Scientology $75.000 schuldet wegen Urheberrechtsverletzung.

14.1. - Reservat: Die Stadt Clearwater hat zwei weiße Linien auf der Straße in der Nähe der Lisa McPherson Stiftung malen lassen. Während Scientologen dort Busse be- und entladen, darf niemand anders dort sein, sonst droht sofortige Verhaftung. Http://www.xenutv.com/trust/

15.1. - Im Visier: Wegen des Vorfalls am 1.11.1999 wird Bob Minton nun formell wegen leichter Körperverletzung angeklagt.

26.1. - Ärger: Mark Bunker, auch bekannt als Macher von XENU-TV, wird auf mysteriöse Weise in Chicago verhaftet, als er filmen will, wie ein Zahnärzte-Ehepaar von Scientology ein Teil ihres Geldes zurückbekommt.
Während er auf dem Bürgersteig steht, wird er von zwei Männern gepackt, die sich als Zivil-Polizisten außer Dienst ausgeben. Er wird später gegen $75 Kaution wieder freigelassen; als Grund der Verhaftung wird Hausfriedensbruch ("trespassing") angegeben. Seine Kamera bekommt er am nächsten Tag zurück, doch das Video-Band hat sich in Luft aufgelöst. http://www.xenutv.com/trust/arrest.htm

1.2. - Angriff: In Clearwater unterstützt Mark Bunker ("XENU-TV") zwei deutsche TV-Journalisten, darunter der ehemalige Helnwein-Manager Peter Reichelt, in der Nähe von Gottfried Helnweins mutmaßlichem Haus. Daraufhin stürmt jemand mit einem Hammer heraus und trifft die Kamera zweimal. Einer der beiden herbeigerufenen Polizisten, der außerhalb der Dienstzeit für Scientology arbeitet, droht Mark Bunker mit Verhaftung, weil er den Mann gefilmt habe. Die Lage entspannt sich etwas als ein dritter Polizist dazu kommt, aber der Hammer-Mann wird nicht verhaftet. Das Band wird von der Polizei als Beweismittel akzeptiert und später kopiert. Ob der Mann Scientologe ist, bleibt unklar, es gibt jedoch jemanden mit dem gleichen Namen, der in diversen Veröffentlichungen genannt wird. http://www.xenutv.com/trust/hammer.htm

4.2. - Verwandschaft: Eine Klage von Scientology gegen die Tante von Lisa McPherson wird abgewiesen. Scientology hatte versucht, sie als Vertreterin der (toten) Lisa abzusetzen, denn sie "würde Lisa's Interessen nicht richtig vertreten". Das Gericht entschied, daß die Klage unzulässig ist, da derzeit Scientology und Lisa sich kein Geld schulden.

10.2. - Erweitert: Ein Gericht hat nun die einstweilige Verfügung gegen Bob Minton auch auf drei Mitarbeiter der Lisa McPherson Stiftung ausgedehnt. Für vier andere Mitarbeiter gilt die Verfügung nicht. Gleichzeitig stellte das Gericht fest daß die beiden "weißen Linien" (siehe 14.1.) rechtmäßig sind. Eine Konsequenz ist auch, daß die drei nicht mit dem Auto bis vor die Tür fahren können, weil die Stiftung an einer Einbahnstraße liegt.

13.2. - Drin: Dank der Arbeit von Winfried Müller ist das Dialog Zentrum Berlin nun auch im Netz präsent: http://www.dialogzentrum.de/

17.2. - Passend: In Los Angeles öffnet ausgerechnet gegenüber der Scientology-Ausstellung "Das Leben von L. Ron Hubbard" das "Museum des Todes". Darin werden diverse Artefakten präsentiert, die mit Mord, Hinrichtung und Selbstmord zu tun haben, so zum Beispiel eines der "Heaven's Gate" Betten.

18.2. - Flip-Flop: Am 14.2.1997 hatte Scientology erfolglos beantragt daß diverse Akten aus der Obduktion von Lisa McPherson, darunter auch Photos, öffentlich gemacht werden.
Nun plant die Staatsanwalt diese Photos der Verteidigung zu übergeben (in den USA muß die Anklage der Verteidigung alle Beweise zugänglich machen), wodurch sie jedoch normalerweise auch öffentlich zugänglich würden - und Scientology ist nun dagegen, weil diese Photos dann im TV und im Internet gezeigt würden. Bisher sind nur Photos der Hände und der Arme von Lisa McPherson zugänglich.

Lisa McPherson, Hände

23.2. - Änderung: Die offizielle Obduktionsbericht von Lisa McPherson wird nachträglich geändert, nach Anhörung von durch Scientology eingestellten Experten. Als Todesursache wird nun "Unfall" angegeben, anstatt "Unbekannt" (Als Ursachen sind ansonsten nur folgende Begriffe erlaubt: "Mord", "Selbstmord", "Natürlich"). Auch nicht mehr erwähnt wird in dem neuen Bericht, daß der Tod die Folge von "Bettruhe und Wassermangel" sei. Erwähnt werden jedoch Lisa's Psychose und vorheriger (leichter) Autounfall, durch den sie eine Prellung bekam. Der Rechtsanwalt der Erben von Lisa meint jedoch daß die neuen Erkenntnisse auch gegen Scientology interpretiert werden können.

23.2. - Schade: Robert Vaughn Young, der ex-Mann von Stacy Brooks, der u.a. einen Artikel für den SPIEGEL geschrieben hatte und bei vielen Prozessen gegen Scientology als Experte ausgesagt hatte, liegt im Sterben: Prostatakrebs im Endstadium.

24.2. - Vertraulich: Dem Antrag von Scientology gegen die Herausgabe der Akten der Anklage in dem Lisa McPherson Strafprozeß wird stattgegeben (s. 18.2.). Was jedoch an die Öffentlichkeit gelangt, sind Aussagen aus dem Zivilprozeß, die beweisen, daß Scientologen die Polizei belogen haben, und das mit Wissen ihrer Anwälte.

25.2. - Nicht vertraulich: Gegen erbitterten Widerstand von Scientology gibt das Gericht im Lisa McPherson-Zivilprozeß einem Antrag der Kläger statt, die "neuen Beweise" sehen zu dürfen, die Scientologys Experten verwendet hatten, um Lisas Obduktionsbericht (siehe 18.2.) anzufechten.

1.3. - Aua: Der Autor von net.update wird von zwei leitenden Scientologen verklagt. Da bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben wurde (jedoch ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht), geht es "nur" noch um die Kosten, nämlich DM 1.117,50.

14.3. - Toleranz: In Kanada hat ein Scientologe eine Firma gegründet, die den gleichen Namen trägt wie die Religion, die ein Scientology-Kritiker 1994 gegründet hat ("Temple of At'L'An"). In einem langen Brief erklärt er, daß er auch das Motto dieser Religion (Integrität, Ehrlichkeit, Mitgefühl und Wohltat) für seine Firma verwenden will, um Scientology-Kritiker anzugreifen.

15.3. - Erweitert: Bei der ersten Anhörung in dem Verfahren gegen Mark Bunker wegen Hausfriedensbruch (siehe 26.1.) wird die Anklage erweitert auf zusätzlich Unruhestiftung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, und Körperverletzung eines Polizisten. Das Videoband bleibt weiterhin verschwunden.

17.3. - Spaß: Ex-Moonie Craig Maxim hat im Internet das "Casino der wahren Familie" eröffnet. Nach dem Motto "Hier würde auch Vater gerne spielen" kann man dort u.a. Black-Jack spielen. Der "wahre Vater" Mun, San Myung (eng.: Sun Myung Moon) predigt gegen Glückspiel, hat aber nach dem Bericht seiner Schwiegertochter selbst in Las Vegas gespielt, wobei allerdings sein Chauffeur immer für ihn die Einsätze machte.
http://www.geocities.com/revmoonsfunhouse/casino.html

24.3 - Durchgang: In Clearwater erlaubt das Gericht nun den Mitarbeitern der Lisa McPherson Stiftung, die beiden weißen Linien zu überqueren, wenn sie nicht demonstrieren. Die Mitarbeiter dürfen nun auch wieder mit dem Auto zur Arbeit fahren. (s. 14.1.u.10.2.)

5.4. - Damokles: Dem Zahnärzte-Ehepaar, das am 26.1. vergeblich versuchte, von Scientology sein Geld zurückzubekommen (und auch Zeugen der Verteidigung in dem Strafverfahren gegen Mark Bunker sind) wird nun plötzlich doch Geld angeboten. Bedingung ist allerdings daß sie niemandem ohne Vorladung bei Prozessen gegen Scientology unterstützen; außerdem soll die Zahlung in Raten sein.

6.4. - Hoher Besuch: Auf einer zweitägigen Anhörung im Strafverfahren wegen Lisa McPherson kommt der Scientology-Chef selbst in den Zuschauerraum, zusammen mit hunderten von Scientologen. Die Richterin deutet an, daß die Staatanwaltschaft die einzelnen Mitarbeiter und nicht die Organisation hätte anklagen sollen, und daß sie es "verletzend" finde, daß die Scientologen Demonstrationen vor ihrem Hauptquartier sehen müssen. Die Staatsanwaltschaft erklärt ihre Taktik damit, daß die Mitarbeiter die Aussage verweigerten oder wechselnde Geschichten erzählten. Die Entscheidung, ob die Strafklage abgewiesen wird, soll innerhalb eines Monats fallen.
http://www.lisatrust.net/media/dismissed1.htm und http://www.lisatrust.net/media/dismissed2.htm

7.4. - Jury: Im Zivilprozeß um die Behandlung von Lisa McPherson lehnt das Gericht es ab, vorab eine Entscheidung zu treffen, ob Lisa mit ihrer Behandlung einverstanden war, sondern will einen Geschworenenprozeß zu diesem Thema, da viele Fakten strittig sind. Der Richter sagt, es geht hier nicht um "Religion".

26.4. - Unterschrift: In Boston erscheint der Sektenexperte Steven Hassan bei einer Autogrammstunde von Scientologe John Travolta, und gibt ihm ein Exemplar seines neuen Buches "Releasing the Bonds: Empowering People to Think for Themselves" zum unterschreiben. Travolta tut dies auch. Dann erklärt Hassan, daß er selbst der Autor des Buchs sei, und schenkt ihm das Buch. http://www.freedomofmind.com

28.4. - Kein Hammer: Nach Drohungen von Scientology verhindert das Internet-Auktionshaus "eBay.com" den Verkauf von gebrauchten "E-metern" - Scientology behauptet, der Verkauf würde SO-Urheberrechte verletzen.

16.5. - Galaktischer Flop: In den USA kommt der Film "Battlefield Earth" heraus, basierend auf einem Buch von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard. Die Kritiker übertreffen sich gegenseitig mit schlechten Kritiken, und vergleichen den Film oft mit "Plan 9 aus dem Weltall", der allgemein als der schlechteste Film aller Zeiten gilt. Die Washington Post schreibt:
"nicht mal eine Million Affen würden einen so schlechten Film machen". Der bekannte Filmkritiker Roger Ebert vergleicht den Film mit "Einer Busfahrt neben jemand der sich seit Tagen nicht gewaschen hat".
http://www.lermanet.com/reference/BatEarthfaq.htm

19.5. - Bezahlt: Gerüchteweise hat das Zahnärzte-Ehepaar, das am 26.1. vergeblich versuchte, von Scientology Geld zurückzubekommen, nun nachgegeben und mit Scientology ein Abkommen geschlossen (s. 5.4.).

23.5. - Freispruch: In dem Straf-Prozeß gegen Bob Minton wegen dem "Angriff" auf einen Scientologen (s. 1. 11. 1999) ergeht nach nur 30 Minuten Beratung durch die Geschworenen das Urteil "nicht schuldig". Zuvor hatte ein Zeuge erläutert, wie der Geheimdienst von Scientology arbeitet. In einem Interview erklärte einer der Geschworenen daß der "Angriff" nichts anderes als eine durch Scientology arrangierte Falle gewesen sei.

3. 6. - Ausgezeichnet: In Leipzig wird dem Gründer der "Lisa McPherson-Stiftung", dem amerikanischen Millionär und Philantropen Robert (Bob) S. Minton, u.a. für seinen Einsatz für Scientology-Opfer der "Alternative Karlspreis", der Menschenrechtspreis des "Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitees für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA" verliehen.
http://www.alt-karlspreis.de  und http://www.alt-charlemagne-award.de

Ausführliche Berichte zum Alternativen Karlspreis 2000:
im BERLINER DIALOG 2 ­2000, Michaelis 2000.

Ursula Caberta y Diaz, Leiterin der AG Scientologie der Hamburger Innenbehörde, überreicht den Alternativen Karlspreis 2000 an Bob Minton.

Minton und Caberta

Foto: Tilman Hausherr

6. 6. - Sportlich: Die Scientology-Kritikerin Patricia Greenway wird oft von Scientologys Privat-Detektiven verfolgt (es gelang ihr, ihren Arbeitgeber aus Scientology herauszulösen), oder sie selbst verfolgt sie um sie zu fotographieren. Dies tut sie jedoch nicht in ihrem BMW Z3, sondern modebewußt zu Fuß: sie hat sich Turnschuhe in allen Regenbogenfarben gekauft, so daß immer das passende Paar zu der jeweiligen Kleidung verwendet werden kann.
Http://www.xenutv.com/pi/rooftop.htm

13.6. - Eingestellt: Die Staatsanwaltschaft von Florida stellt das Strafverfahren gegen Scientology wegen der Behandlung von Lisa McPherson ein. Als Grund werden die Meinungsänderungen (s. 23.2.) der Chef-Gerichtsmedizinerin Joan Wood angegeben: die Staatsanwaltschaft sehe sich nicht mehr in der Lage, den Fall vor den Geschworenen "zweifelsfrei" zu beweisen. Erschwerend kommt hinzu, daß ihr Assistent zu dem Zeitpunkt der Obduktion psychische Probleme hatte. In einem internen Memo macht die Staatsanwaltschaft jedoch klar, daß sie weiterhin der Meinung ist, daß es ein Verbrechen gegeben hat. Die Zeitungen spekulieren über einen Rücktritt von Joan Wood. Der Zivilprozeß geht jedoch weiter.
Http://www.xenutv.com/lisa/crowdroppings.pdf

14.6. - Angebot: In Clearwater kommt heraus, daß Scientology 1998 angeboten hatte, eine Zahlung von $715.000 zu leisten gegen eine Einstellung des Strafverfahrens in Sachen Lisa McPherson. Die Staatsanwaltschaft lehnte damals ab.

15.6. - Öffentlich: Die Ermittlungsakten (über 6000 Seiten) in dem Strafverfahren wegen dem Tod von Lisa McPherson werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Polizei stellt sie auf einer CD-ROM zur Verfügung, die prompt von einem Scientology-Kritiker im Internet zur Verfügung gestellt wird. Http://www.xenu-city.net/CPD/

16. 6. - Peinlich: Scientology haßt Psychiatrie, aber aus einer alten Anzeige geht hervor daß das "e-meter" ursprünglich als "eine Hilfe für jede Form von Psychotherapie" erfunden worden war! Http://www.lisatrust.net/emeter.htm

17.6. - Fernseher: Die Verleihung des alternativen Karlspreises ist auch auf Video zu sehen:
http://www.xenutv.com/trust/leipzig.htm

18.6. - Aufmerksam: In Clearwater hat Scientology inzwischen nicht weniger als 18 Überwachungskameras auf öffentliche Straßen gerichtet, darunter auch eine auf den Eingang des Lisa McPherson Trust.
Http://www.lisatrust.net/Cameras.htm

26. 6. - Unter Strom: In den Scientology Filmstudios in der Nähe von Los Angeles wird die 20-jährige Scientologin Stacey Myer in einem unterirdischen Transformator-Raum bis zur Unkenntlichkeit verbrannt aufgefunden. Der Pressesprecher von Scientology behauptet, sie hätte dort nach einem "Eichhörnchen" gesucht und sei in einer Öl-Lache ausgerutscht und mit einem nicht isolierten Kabel in Kontakt gekommen. [Kritiker bemerken, daß in der internen scientologischen Sprache "Eichhörnchen" (squirrel) ein Ausdruck für Abweichler ist.]

28.6. - Demonstrationsfreiheit: Ein Gericht hebt die Verfügung auf, die es Bob Minton verbot, sich näher als 10 Fuß 17 Scientology­ Gebäuden zu nähern. Hilfreich war ausgerechnet die Aussage einer Scientologin, die im Kreuzverhör zugab, daß sie nicht wolle, daß Scientologen die Schilder der Demonstranten sehen.

29.6. - Stelle frei: Joan Wood, die Chef-Gerichtsmedizinerin in dem Bezirk, in dem Lisa McPherson starb, tritt aus gesundheitlichen und familiären Gründen zurück. Sie war zuletzt umstritten weil sie ständig ihre Meinung wechselte.


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