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BERLINER DIALOG 17, 2-1999 Johannis - Martini

 LESERBRIEFE

Betrifft: TM in Jugoslawien
Belgrad, 27. April 1999,  URGENT - Von "BELGRADER DIALOG" an "BERLINER DIALOG"
Es ist Krieg bei uns. Das wissen Sie ja schon, aber wir müssen das noch einmal sagen.
Nichtsdestoweniger brauchen wir Ihre Hilfe. Bis jetzt haben Sie uns viel geholfen, und wir sind Ihnen dafür sehr dankbar. Jetzt ist aber die Situation mit den Sekten bei uns viel komplizierter als früher. "Transzendentale Meditation" hat bei uns vor 15 Tagen das "Jugoslawische Komitee für Kohärenz und Unbesiegbarkeit" gegründet. TM behauptet, dieses Komitee würde uns helfen, die Feinde zu besiegen, die psychologischen Probleme zu beseitigen und eine bessere Atmosphäre in unserer Gesellschaft zu schaffen. Sie behaupten auch, sie hätten die Unterstützung des serbischen Gesundheitsministeriums und des serbischen Landesstab der Zivilverteidigung. Das ist natürlich total verrückt, aber niemand bei uns (außer der Gruppe vom "Belgrader Dialog") weiß etwas von der TM-Bewegung. Wegen unserer Aktivitäten haben wir viele Probleme bei uns. TM ist bei uns u.a. auch in einige politische Strukturen integriert!
Bitte, seien Sie so nett und schicken Sie uns per e-mail (an meine Adresse) einige Materialien über TM, besonders über das Programm der "Maharishi unbesiegbaren Verteidigung". Die Aktivitäten der TM bei uns sind sehr gefährlich. Wir hoffen, daß Sie uns helfen werden. Möge der liebe Gott Ihnen alles Gute geben! Wir danken noch einmal und verbleiben
Mit freundlichen Grüssen i.A. "Belgrader  Dialog" Aleksandar Senic

Betrifft: "ISKCON an den runden Tisch?" (Berliner Dialog Nr. 1/99, S. 15/16)
Für unsere EL-Mitteilungen (Bestellanschrift: p.A. Elterninitiative Leverkusen zur Wahrung der geistigen Freiheit e.V. G.-Scholl-Str. 28, D-51377 Leverkusen) möchte ich sehr gerne den Bericht von Ingo Heinemann "ISKCON an den runden Tisch?" übernehmen und bitte somit um Ihr Einverständnis.
Auch die anderen Berichte über ISKCON sind erstklassig und zeigen im Gegensatz zu vielen anderen unqualifizierten und blauäugigen Einschätzungen dieser Organisation wie sie wirklich ist.
Bei mir melden sich nach und nach ISKCON-Aussteiger, die viel Angst vor sich hergeschoben haben, Hilfe zu suchen. Sie leiden darunter, möglicherweise von keiner offiziellen Stelle verstanden zu werden. Nun wagen sie das Gespräch mit mir, der "Dämonin", und stellen fest, dass sie hier richtig sind. Das spricht sich nun herum und ich bin sicher, wir bekommen noch viel zu tun.
Zweifellos hat die ISKCON in ihrer PR-Arbeit dazugelernt, und es ist erschreckend zu sehen, mit welcher "Genügsamkeit" einige "Sektenkritiker" den "süßen Klängen" einer Organisation folgen, die zur Zeit in den USA einem Riesenprozess wegen sexuellen Kindesmissbrauchs entgegensieht.
Unabhängig davon mahnen Aussagen ehemaliger deutscher ISKCON-Mitglieder zu Vorsicht und Wachsamkeit. Es geht einfach darum, diesen jungen Menschen zu helfen und andere vor Ausbeutung und daraus folgendem sozialen Elend zu schützen.
Ursula Zöpel, Elterninitiative zur Wahrung der geistigen Freiheit e.V., Leverkusen

Betrifft: "Wenn Wunschblasen platzen"
Berliner Dialog 1-99, S. 19 ff.
Die Gesellschaft für Krishnabewusstsein hat mir ihr Missfallen über meinen Artikel zu den Lehren ihres Meisters Prabhupad deutlich mitgeteilt. Ich hätte, meinten sie, die Lehren ihres Meisters schrecklich verzerrt.
Ich bat sie, diese kritische Beurteilung meiner Kritik in Worte zu fassen und mir zuzusenden. Ich hätte gerne ihre Widerlegung meiner Kritik auf der Homepage unserer Informationsstelle neben meinen Artikel gesetzt. Denn ich weiss,dass sich zu jeder Beurteilung eines Meisters oder einer Lehre ohne Problem noch andere Perspektiven beibringen lassen. Mein Text war und ist nicht sakrosankt. Die Vertreter des Krishnabewusstseins haben von meinem Angebot aber keinen Gebrauch gemacht. Sie reagierten mit Gesprächsabbruch und einer Art "Tempelverbot". Ich wurde gebeten, künftig mit meinen Studentinnen und Studenten ihren Tempel nicht mehr zu besuchen.
Ich frage mich nun: Ist dies interreligiöser Dialog? Wäre es nicht Zeichen einer guten interreligiösen Begegnung, dass Kritik und Gegenkritik mitunter auch kommentarlos nebeneinander publiziert werden können? Nur Bewegungen mit ausgeprägt sektenhaften Neigungen reagieren auf Kritik mit Gesprächsabbruch. Andere wehren sich mit Argumenten oder entschuldigen sich für vergangene Irrtümer ihres Meisters.Ich warte noch immer auf den Moment, wo die Gesellschaft für Krishnabewusstsein in der Lage ist, ihre eigenen Meister kritich zu lesen und wo nötig souverän zu korrigieren.
Bis es so weit ist, verzichte ich gerne auf alle sogenannten interreligiösen Dialoge, bei denen nur gegenseitige Komplimente ausgetauscht werden dürfen. Mögen andere sich über Dialoge freuen, die keine Dialoge sind. Ich brauche Dialoge, in denen ehrlich, offen und unzimperlich jede Frage gestellt werden darf.
Georg Schmid, Greifensee per  e-mail infoksr@ref.ch


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