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BERLINER DIALOG 22, 3-2000 Martini

 INITIATIVEN

Neue Entwicklungen bei den Initiativen

KAB - Konsultation der Aussteiger-Bewegungen gegründet

Pressemitteilung der KAB: Die größte Macht des Sektenmitgliedes ist seine Ausstiegsoption
Bis vor kurzer Zeit gab es im Sprachgebrauch der Gesellschaft die "Aussteiger aus Sekten und Kulten". Dieser Begriff wird auch von den Mitgliedern und Sachverständigen der Enquete- Kommission des Deutschen Bundestages verwendet. Gleichzeitig war und ist zu beobachten, daß sog. Sekten und Psychogruppen sowie Kultlobbyisten geschickt mit neuen Begriffen agieren.

Inzwischen werden Begriffe wie z.B. "Apostaten", "Abfällige" und "Abtrünnige" benutzt. Hierin spiegelt sich eine Konfliktverlagerung wider. Nicht mehr der Konflikt der Gruppe mit der Gesellschaft und den Bürgern steht im Vordergrund, sondern dem Aussteiger wird ein individuelles Konfliktpotential mit seiner Religion zugeschrieben. Es wird die Therapiebedürftigkeit des Aussteigers behauptet. Damit wird der Konfliktursprung von der Gruppe in das Individuum verschoben.

Das Selbstverständnis der Aussteiger zeigt ein anderes Bild. In der Regel haben diese kein Krankheitsbild, das sie auf die Couch eines Therapeuten führen würde. Die KAB hat sich daher zur Aufgabe gemacht, der interessengeleiteten, irreführenden Pathologisierung entgegenzuwirken und den sachgerechten Umgang mit Ausstieg und Aussteigern zu benennen und sicherzustellen.

Vorhaben
Die seit dem 12. November 2000 aktive Konsultation der Aussteiger-Bewegungen (KAB) hat nunmehr auch eine eigene Internetpräsenz unter http://www.aussteigen-ist-chic.de

Die KAB will Aussteigerbewegungen und einzelne engagierte Aussteiger aus sog. Sekten und Psychogruppen miteinander vernetzen. Das Ziel der Vernetzung ist, fachkompetente Information von und sachgerechten Umgang mit Aussteigern sicherzustellen sowie deren gesellschaftlich-politische Interessenvertretung wahrzunehmen.

Die Ziele der KAB sind:
organisatorisch
*
 Vernetzung der Aussteigerbewegungen und Selbsthilfegruppen
* Schaffung von Kontakten von Aussteigern für Aussteiger
* Hinzuziehung von fachkompetenten Beratern und Experten

strategisch
*
 Förderung der selbstbestimmten Gestaltung des Umgangs mit Aussteigern und der sich daraus entwickelnden Beratung;
* Diskussion und Vermittlung der inter- und intradisziplinären Beratungskonzeptionen;
* Beteiligung von Aussteigerbewegungen und einzelnen engagierten Aussteigern an der Entwicklung und Formung der zu vertretenden Interessen;
* Aufklärung über Angriffe auf und Stigmatisierung von Aussteigern in der Gesellschaft durch sog. Sekten und Psychogruppen;
* Aufklärung über die Unsinnigkeit der Pathologisierung von Aussteigern;
* synergetische Nutzung des Aussteigerwissens

operativ
*
 Öffentlichkeitsarbeit in allen Medien
* Durchführung von und Beteiligung an Konferenzen, Tagungen, Foren etc.
* Schaffung eines gesellschaftspolitischen Bewußtseins für die tatsächlichen Aussteigerinteressen durch Lobbyarbeit

Teilnehmer der KAB sind Aussteiger von sog. Sekten und Psychogruppen und ausgewählte Berater aus Deutschland. Die KAB hat als Geschäftsführer Herrn Gunar Werner, Leipzig, und als Sprecher Herrn Helmut Schmidt, Berlin, bestimmt.

Die KAB stellt in ihrer Organisationsform keinen Dachverband für Aussteigerbewegungen oder -initiativen dar. Diese bleiben eigenständig. Die KAB bildet die Koordinationsstelle des Netzwerkes. Teilnehmen können benannte Vertreter von Aussteigerbewegungen bzw. einzelne Aussteiger, die sich an der Willensbildung beteiligen und die Zielsetzung der KAB unterstützen. Der Informations- und Meinungsaustausch erfolgt vorrangig über das Internet und eine Mailingliste.
Die KAB steht für die Normalität der Ausstiegsoption.

V.i.S.d.P.: Helmut Schmidt, Buchstr. 5, 13353 Berlin Tel.: (030) 454 1986, (0177) 746 5017
eMail: sprecher@aussteigen-ist-chic.de   AZ: 3/01 Datum: 26.03.2001






EBI - Berlin-Brandenburg
Seit Mitte Februar 2001 ist auch die EBI im Internet zu finden. Unter der Adresse:
http://www.ebi-berlin.de findet man neben einer Selbstdarstellung die "Checkliste für Einsteiger", die von unserem ehemaligen Vorstandsmitglied Frau Sabine Scheffler entworfen wurde und seitdem von vielen Stellen im In- und Ausland nachgedruckt, nachgemacht und vervielfältigt wird - leider nicht immer mit richtiger Quellenangabe!

Auch in diesem Jahr wird einmal monatlich ein offener Gesprächskreis der EBI für Betroffene von Kulten und Sekten (Aussteiger, Eltern, Familienangehörige, Freunde usw.) im Dialog-Zentrum-Berlin (DZB) veranstaltet. Termin ist immer der letzte Dienstag im Monat von 19:00 - 22:00 Uhr im DZB in 14165 Berlin-Zehlendorf, Heimat 27. Interessenten mögen sich bitte vorher telefonisch unter 030 - 818 32 11 anmelden.
e-mail: EBI-Berlin-Brandenburg@gmx.de






Arbeitsgemeinschaft AussteigerInnen der "Internationalen - Gemeinden - Christi" (AGA-ICOC)
Im Mai 2001 kann die AGA-ICOC auf ihr 5-jähriges Bestehen zurückblicken.
Die AGA-ICOC wurde nach der Betroffenenakademie 1996 gegründet. Heute zählt die Gruppe über 50 Mitglieder in Berlin, Düsseldorf, Kopenhagen, Köln, München, Wien und Zürich. Leider werden es stetig mehr. Mit dazu beigetragen hat die Internetpräsenz der AG-ICOC seit Juli 2000: www.icoc.de
Unter dieser Adresse sind die ersten kompetenten deutschsprachigen Seiten von Ex-Mitgliedern der ICOC entstanden. Hier sind neben umfangreichen Informationen und Hinweisen auch bewegende Berichte von Aussteigern und betroffenen Eltern zu finden. e-mail: aussteigen@icoc.de


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