Aus der Heimat

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von Thomas Gandow
  1. Spendenkonto
  2. Ostelbische Mitarbeiterfortbildung
  3. Scientology-Kampagne
  4. Leserservice
  5. Dank

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich stecke noch mitten in den Vorbereitungen zu unserem zweiten OsteuropaSeminar "DIALOG IN BERLIN", das Anfang Oktober unter Schirmherrschaft des Bischofs von Berlin-Brandenburg, Prof. Dr. Huber und des Herrn Bundesminster Dr. Norbert Blüm mit über dreißig Teilnehmern aus ganz Europa stattfindet. Wir können für die Betreuung und Unterstützung unserer Teilnehmer aus Osteuropa noch dringend Spenden gebrauchen:

Spendenkonto Oktoberseminar

Empfänger: Konsistorialkasse Berlin für Provinzialpfarramt; Konto: 40959 bei: EDG (Ev. Darlehensgenossenschaft Berlin); BLZ: 100 60237 Spendenzweck: HSt. 1630/Oktober 96 (unbedingt angeben!)

Ostelbische Mitarbeiterfortbildung

Gemeinsam mit Pfr. Jörg Michel von der Kirche der schlesischen Oberlausitz und Pfr. Friedrich von Kymmel, Beauftragter der Pommerschen Kirche für Jugendreligionen und Psychokulte, hatte ich zum "3. ostelbischen Fortbildungsseminar 'Sekten, Jugendreligionen, Okkultismus" vom 19. 21. Aug. 1996 in die Ev. Akademie Berlin eingeladen. Mehr als 40 Teilnehmer, Sozialarbeiter, Lehrer, Pfarrer und politische Entscheidungsträger aus Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Hessen tauschten Erfahrungen über Beratung im Zusammenhang von "Sekten, Jugendreligionen, Okkultismus" aus und zeigten sich besorgt über die ständig zunehmenden Aktivitäten von Sekten und Psychoorganisationen im östlichen Deutschland.

Auf die aggressive Umwandlung von Mietin Eigentumswohnungen durch "scientology-nahe Firmen" wies die Immobilien- und Scientology-Expertin Ursula Dyckhoff, Berlin, hin. Mindestens 30, wahrscheinlich sogar 50 Umwandlerfirmen im Berliner Raum sind nach den Erkenntnissen von Frau Dyckhoff im Umfeld von Scientology anzusiedeln.

Der Verfassungsrechtler Professor Dr. Ralf Bernd Abel, Schmalkalden, sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" des Deutschen Bundestages, führte aus, daß die Religionsfreiheit (Art. 4 Grundgesetz) kein Freibrief für totalitäre Organisationen ist, sondern bestimmt wird durch den besonderen Schutz des Grundgesetzes für die Würde des Menschen (Art. 1 Grundgesetz). Er forderte alle Bürgerinnen und Bürger zur Zivilcourage gegenüber demokratiefeindlichen Psycho-Organisationen und Sekten auf.

Die sektenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages, Renate Rennebach MdB, forderte die Bundesländer auf, Beauftragte für Probleme mit Psycho-Organisationen und Sekten zu berufen und mit entsprechenden politischen Handlungsmöglichkeiten auszustatten, sowie Betroffenenhilfsorganisationen und Elterninitiativen in ihrer Arbeit zu fördern.

In Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Seminarteilnehmer in praktischen Übungen mit Strategien für den zunehmenden Beratungsbedarf und präventiven Maßnahmen gegenüber dem Problem von Okkultismus und Satanismus. Nach den jüdischen Friedhöfen werden jetzt zunehmend auch christliche Friedhöfe, Friedhofskapellen und Kirchen das Angriffsziel für jugendliche Gewalttäter. (Vgl. "Update" in diesem Heft). Bei einigen Vorkommnissen der letzten Zeit gibt es neben satanistischen Bezügen auch Anzeichen auf rechtsradikale und neuheidnische Verbindungen. Die Häufung von Friedhofsschändungen im östlichen Deutschland und die strafbare Störung der Totenruhe darf nicht länger mit Schweigen beantwortet werden.

Das Seminar fand mit Unterstützung von Frau Liane von Billerbeck, Frank Nordhausen (Chr. Links Verlag), Pfr. Eduard Trenkel ( Kirche von Kurhessen-Waldeck) und Dipl. Psych. Manfred Neumann (BF-Team) statt. Zum Abschluß des Seminars eröffnete der Vorsitzende der Ev. Konferenz der Beauftragten für Sektenund Weltanschauungsfragen in der EKD ("EKW"), Pfr. Dr. Rüdiger Hauth, Witten, die Ausstellung "SektenGeisterWunderheiler" in der Oberkirche St. Nikolai in Cottbus.

Scientology-Kampagne

Als Antwort auf kritische Gutachten und Berichte aus dem Verantwortungsbereich der nordrhein-westfälischen und bayerischen Landesinnenminster Kniola (SPD) und Beckstein (CSU), der SPDPolitikerin R. Rennebach und des rheinland-pfälzischen Oppositionsführers J. Gerster (CDU), verschärfte Scientology seine Medienkampagne gegen die Bundesrepublik Deutschland und einige Politiker. Zum Beispiel wurde Johannes Gerster, der Anfang August einen Beschluß des CDU-Bundesfachausschußes Innenpolitik "Bekämpfung der ScientologyOrganisation eine Frage der Wehrhaftigkeit unserer Demokratie" vorgelegt hatte, von der Scientology-Führung als "PolitTerrorist" beschimpft. Zeitnah erschienen (zufälligerweise?) in einigen großen deutschen Zeitungen Artikel und Kommentare, in denen mehr oder weniger deutlich z.T. unter Verweis auf die Praxis in den USA - Betätigungsfreiheit für die totalitäre Scientology-Organisation in Deutschland gefordert wurde.

Leserservice

Das genannte Papier "Bekämpfung der Scientology-Organisation eine Frage der Wehrhaftigkeit unserer Demokratie", das Scientology aus politischer Sicht bewertet, kann bei der Redaktion gegen Zusendung von Briefmarken im Wert von 5,DM für Porto- und Kopierkosten angefordert werden.

Dank

Herzlichen Dank an alle, die mir aus besonderem Anlaß Glück und Segen wünschten: Ich will versuchen, mich weiter nach Kräften einzusetzen und grüße aus der Heimat

Ihr Pfr. Thomas Gandow

Wir danken der IQMediaTech GmbH Berlin, Projekt 6, Teltowkanalstraße 2 · 12247 Berlin (Lankwitz) Telefon (030) 76 99 10-29 · Fax (030) 76 99 10-12 für Gestaltung und Satz des BERLINER DIALOG, der ohne ihre geduldige und tatkräftige Hilfe nur eine Idee geblieben wäre.

Thomas Gandow Provinzialpfarrer für Sekten- und Weltanschauungsfragen Berlin-Brandenburg

Johannes Aagaard Präsident des DIALOG CENTER INTERNATIONAL

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