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BERLINER DIALOG 18-19, 3/4-1999 - Epiphanias 2000

BERICHTE

Satans Thron in Berlin
Pfingstler identifizieren Berliner Museumsstücke als Satans Thron und Höllentor

In unseren religiös wohltemperierten Weltgegenden schaut man gelegentlich mit Kopfschütteln auf Menschen, die mit Fanatismus und Waffen um "Heilige Stätten" kämpfen, die schon in der Bibel vorkommen.

Aber auch mitten in Deutschland gibt es nach der Erkenntnis pfingstlerischer Endzeitpropheten Stätten und Bauwerke, die direkt in der Bibel vorkommen - allerdings als Unheilsstätten. Unter der Schlagzeile "Das ist Satans Thron - Offenbarung 2,13 - Heute in Berlin!", behauptet die extrem pfingstlerische Zeitschrift "Prophetic Vision" des David Hathaway, der von deutschen Archäologen ausgegrabene und ab 1902 in Berlin ausgestellte Pergamon-Altar sei der in Offenbarung 2, 12-13 in dem Sendschreiben an die Gemeinde in Pergamon genannte "Thron Satans".

Das Ischtar-Tor im Berliner Pergamon-Museum
Tor der Unterwelt?

Pergamon3

Auf den Stufen dieses Altares seien seinerzeit Christen hingerichtet worden. Seit der Aufstellung des Pergamon-Altars auf der Berliner Museumsinsel sei es zu zahlreichen negativen Ereignissen in der deutschen Geschichte gekommen, die der dadurch ermöglichten "Herrschaft Satans" über Deutschland zugeschrieben werden müßten.
Als satanische Folge wird die "Berliner Erklärung" von 1909 genannt, mit der sich die damalige pietistische Gemeinschaftsbewegung gegen die in Deutschland auftretende "Kasseler Zungenbewegung", die erste pfingstlerische Bewegung in Deutschland mit ekstatischen Phänomenen wie beim heutigen "Toronto-Segen", gewandt hatte.

Eine weitere satanische Folge sei gewesen, daß die deutsche Kirche in den zwanziger Jahren zum Sitz der modernen Bibelkritik und einer liberalen Theologie wurde.
Schließlich wird auch eine Verbindung zu Hitlers Versuch der Ausrottung des jüdischen Volkes gezogen. In Nürnberg habe sich Hitler auf dem Reichsparteitagsgelände eine Reproduktion des Pergamon-Altars, des Sitzes Satans, geschaffen. Von hier aus habe er den Tod für die Juden verfügt.

In dem Artikel heißt es dann:
"Seit 1945 erlebte das wiederaufgebaute Deutschland mit seiner geteilten Stadt Berlin und getrennt vom Pergamonaltar einen wirtschaftlichen Aufschwung, wie es solchen weder in Deutschland noch in Europa jemals zuvor gegeben hatte."

Das Blatt erwähnt dann aktive Gegenmaßnahmen gegen die schädlichen Wirkungen des Pergamon-Altars:
"In den letzten Jahren gab es, angeregt von den neuen charismatischen Kirchen, viele verschiedene Reuebekundungen für die Berliner Erklärung von 1909, besonders beim Jesus-Marsch in Berlin 1994."

Nach dem Fall der Berliner Mauer bestünden nun aber neue Gefahren, weil Europa nicht mehr durch eine Mauer vom satanischen Pergamonaltar getrennt sei. Die Zeitschrift fragt deshalb warnend, ob vielleicht Druck auf das Europäische Parlament ausgeübt wird, in eines der leerstehenden historischen Gebäude nach Berlin zu ziehen, "dorthin, wo der Thron Satans steht?"

In der selben Ausgabe der Zeitschrift folgt ein weiterer Artikel, in dem behauptet wird, daß auch das Ischtar-Tor dämonisch belastet sei. Dies Tor befindet sich ebenfalls im Pergamon-Museum in Berlin, es sei aber nichts anderes als das Tor zur Unterwelt. Seit es 1913 nach Berlin verbracht und dann später ausgestellt worden ist, sei bereits ein Jahr später der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Das Blatt spekuliert: "War es Babylons Schlangen-Drachengott - der Teufel selbst - der durch Hitler sprach, als dieser die 'Endlösung der Judenfrage' ankündigte, eine Lösung, aus der der Holocaust von 6 Millionen Juden in Europa resultierte? Auch der Zweite Weltkrieg, die Zerstörung Deutschlands und die Teilung Berlins könnten Folgen dessen sein, daß so die 'Hölle auf Erden' gebracht wurde.

Pergamon 2, Nürnberg

Nahm Hitler den Pergamon-Altar zum Vorbild für seine Parteitagstribüne?

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Pergamon 1, Offenbahrung

Prophetic Visions ist die Zeitschrift des pfingstlerischen Missionswerks EUROVISION. Es arbeitet in letzter Zeit besonders in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.

EUROVISION Deutschland e.V. sitzt in 76356 Weingarten. Es bezeichnet sich als internationales, britisches evangelistisches Missionswerk mit Büros in Amerika, Australien, auf den Kaiman-Inseln. In Deutschland, Moskau, der Schweiz, Sibirien, Skandinavien und der Ukraine.

Als Westdeutschland durch die Mauer vom Ischtar-Tor, "Babylons Symbol des Judenhasses", getrennt war, habe sich Westdeutschland auf eine Gnadenzeit zubewegt. Mit der Wiedervereinigung 1990 habe sich dies geändert. Deutschland befinde sich wieder in einer Wirtschaftskrise.
Quelle: Prophetic Vision Nr. 13, Herbst 1999, Titel, S.4-5 und S.10-11; die Zeitschrift schreibt zu beiden Artikeln: "Erarbeitet in Berlin; Erkenntnisse auch gemäß eines Artikels von Ludwig Schneider".


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