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BERLINER DIALOG 24-25, 1/2-2001

 

Willkommen zur Preisverleihung in Leipzig
von Ursula Caberta y Diaz

Ich freue mich, daß wir auch in diesen Jahr mit unserem Kommittee wieder in Leipzig sind, zur Verleihung unseres Menschenrechtspreises an eine Person, die sich im Kampf gegen Scientology in besonderem Maße hervorgetan hat.

Aber als erstes kommt mir auch der Part zu, dem heutigen Laudator, Robert Minton, unserem Preisträger des letzten Jahres, ein herzliches Willkommen, in Deutschland, in Leipzig, zu sagen - ich freue mich und wir alle freuen uns, daß Sie, daß Du wieder bei uns bist, und hier heute die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger halten wirst.
Für alle diejenigen die es noch nicht wissen, wer Bob Minton ist, einige Worte zu ihm: Bob Minton ist, wenn wir von Europa in die USA schauen, unser Hoffnungsträger dort, der, als Privatmann, den Lisa McPherson Trust gegründet hat und unterstützt. Lisa McPherson, ist eine zu Tode gekommene Scientologin, deren Verwandte mit Unterstützung von Bob Minton für die Aufklärung ihres Todes kämpfen.

Ich weiß, daß viele US Amerikaner und auch Opfer von Scientology in den USA häufig neidisch nach Deutschland, nach Frankreich und nach Europa schauen, weil sie denken, hier passiert furchtbar viel gegen Scientology. In den USA fühlen sie sich allein, aber sie sind nicht allein, der Lisa McPherson Trust ist für sie da, und allen voran Bob Minton. Und darum, Bob, vielen Dank dass Du wieder bei uns bist, daß Du uns mit Deiner Anwesenheit beehrst, und daß Du die Laudatio auf Norbert Blüm hältst.

Lieber Norbert Blüm, als Sozialdemokratin, oder vielleicht sage ich, als noch-Sozialdemokratin, freue ich mich sehr, daß Sie unseren Antrag, diesen Menschenrechtspreis entgegenzunehmen, angenommen haben. Es gibt in dieser Bundesrepublik Deutschland nur ganz ganz wenige Politiker, die sich der Gefahr, die von Scientology ausgeht, bewußt sind.

Auch wenn das von außen, aus anderen Ländern gesehen, häufig so aussieht, als würde sich die deutsche Politik seit Jahren oder Jahrzehnten dem Kampf gegen das menschenverachtende System Scientology verschrieben haben, so entspricht das leider nicht ganz der Wahrheit.

Wenn das jemand weiß, dann weiß es Herr Blüm selber, wie schwierig es ist, in der Politik, bei der Justiz, deutlich zu machen, daß wir es mit einer Vereinigung zu tun haben, die Menschen manipuliert, und die sich dadurch tarnt, weil sie daherkommt, als sei sie eine menschenfreundliche Religionsgemeinschaft.

Ich werde es nie vergessen, Herr Blüm, ich saß vor den Fernseher zuhause und wollte die Nachrichten schauen und Sie, Minister Blüm, wurden angesprochen auf Scientology. Man hatte gerade eine wesentliche Gesetzesinitiative zur Privatisierung des Arbeitmarktes vollendet, und allen war klar, das kann eine Einflugschneise für Scientologen sein, dort in die Wirtschaft einzudringen.

Und Herr Blüm wird gefragt: "Was halten sie von Scientology?" Und Herr Blüm antwortet: "Es handelt sich um ein menschenverachtendes System, ein totalitäres System, die Anführer sind alle kriminell." Ich saß vor meinem Fernseher, und habe gedacht: Na Herr Blüm, das wird schwierig im Prozess. Aber mit gemeinsamer Kraft, mit Ihren Mitarbeitern des damaligen Bundesarbeitsministeriums, mit meinen Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Scientology, haben wir den Prozess gemeinsam gewonnen, und es war sehr wichtig, in dieser Phase in Deutschland, weil Herr Blüm der erste Bundesminister war, der sich überhaupt in dieser klaren Weise zu Scientology geäußert hat.

Und leider muss ich es ja sagen, als Sozialdemokratin zum Christdemokraten, er war der einzige Minister, und er ist es bis heute, der solche deutlichen Worte gefunden hat. "Leider" muss ich sagen, nicht weil ich mich nicht über seine deutliche Worte freue, aber als Sozialdemokratin, wenn ich mir die rot-grüne Bundesregierung angucke zu diesen Thema, dann sehe ich nur ein Jammertal.

Und darum war es für uns vom Komitee eine klare Sache: Wir mußten einen Preisträger finden, und es kam nur einer dafür in Frage:

Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm.

Vielen Dank für Ihre Arbeit, für Ihr Engagement, und bleiben Sie uns allen gewogen.


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