BAD BERKA

Landkreis Weimarer Land

Im Zentrum des Landschaftsschutzgebietes "Mittleres Ilmtal" liegt das kleine Bad Berka als "Goethe-Bad im Grünen". Die Ersterwähnung Berkas erfolgte im Jahre 1119 in einer Schenkungsurkunde an die Marienkirche Erfurt. Schon Mitte des 12. Jahrhunderts wurde das Kirchdorf zum Zentrum des Herrschaftsbereiches der Grafen von Berka. Diese residierten in einer später zerstörten Wasserburg am rechten Ilmufer. Sie verlegten das von ihnen gegründete Zisterziensernonnenkloster im nahen München 1248 nach Berka. Die Stadtkirche von 1739 wurde auf dem ehemaligen Klostergebäude erbaut. Nach mehrfachem Besitzerwechsel hatten die Herren von Blankenhain das Recht über Berka. Unter ihrer Herrschaft zeichneten sich Anfänge einer Stadtentwicklung ab, und 1414 wurde der Ort erstmals als Stadt bezeichnet. Berka blieb noch lange Zeit ein bescheidenes Ackerbürgerstädtchen. Das beweist die Bezeichnung "Flecken" bis ins 19. Jahrhundert hinein. Unter denen von Witzleben erhielt der Ort 1592 Statuten, jedoch wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Die Bürgerschaft ernährte sich neben Landwirtschaft noch von Handwerk und Holzhandel. 1605/06 kam Berka durch Kauf an das Herzogtum Sachsen-Weimar.

Nach der Entdeckung von schwefel- und eisenhaltigen Quellen veranlaßte Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach 1813 die Gründung einer Schwefelbadeanstalt. Johann Wolfgang von Goethe nahm an der Entwicklung des kleinen Kurstädtchens regen Anteil. Er beriet u. a. den Badeinspektor Heinrich Friedrich Schütz bei der Gestaltung des Kurparkes sowie anderen, den Kurort betreffenden Fragen. Mit dem Landbaumeister Clemens Wenzeslaus Coudray besprach er den Wiederaufbau der Stadt nach dem Großbrand 1816. Auch 1825 beim Bau des Bade- und Gesellschaftshauses,dem heutigen Coudray-Haus, flossen seine Gedanken mit ein.

Der Charakter der Stadt veränderte sich. Ein klassizistisch angelegter Markt und ein neues Rathaus entstanden. Auch die Umgebung wurde erschlossen, ein weiteres Kurhaus kam hinzu. Der ständig wachsende Bade- und Kurbetrieb verhalf der Stadt zur Anerkennung als Bad. Inzwischen ist das Schwefelwasser zwar versiegt, die Mineralquelle im Goethebrunnen spendet aber das heilende Wasser für Trink- und Badekuren. Neben der reizvollen Landschaft und der historischen Bindung an das nahe Weimar schätzen die Kurgäste das milde Reizklima sowie die hervorragenden medizinischen Therapie- und Behandlungsmethoden bei Erkrankungen des Stoffwechsels, der Verdauungsorgane, Herz-Kreislauf-Krankheiten und in der Rehabilitation. Das Ilmtaler Gebiet präsentiert nicht nur Ausflugsziele nach Kranichfeld und zum Stausee Hohenfelden, sondern auch zur romantischen Wassermühle in Buchfart mit einer 43 m langen überdachten Holzbrücke.

Kurverwaltung,
Pfarrgasse 6,
99438 Bad Berka,
Tel. und Fax 03 64 58 / 4 10 79

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