BUTTSTÄDT

Landkreis Sömmerda

Am Ortsrand des Thüringer Beckens findet man Buttstädt, das im "Brevarium Lulli" im 9. Jahrhundert erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Die Handelsstraße "via regia" mit dem Nebenzug Erfurt - Leipzig verlief unweit der Ortschaft, und so prägten über Jahrhunderte hinweg Handel und Gewerbe das tägliche Leben. Das Territorium gehörte im 13. Jahrhundert zum Besitz der Thüringer Landgrafen. Etwa ein Jahrhundert später gründeten die Wettiner in der Nähe der alten Siedlung eine neue. Aus beiden Siedlungskernen entstand Buttstädt, das um 1392 oder etwas früher Weißenseer Stadtrecht und 1408 Hoch- und Niedergerichtsbarkeit erhielt.

Buttstädt war 1485 der ernestinischen Linie der Wettiner zugeschlagen worden, von 1603-1920 gehörte es zu Sachsen-Weimar. Die Tradition des Buttstädter Viehhandels reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Tausende von Tieren, darunter auch große Herden aus Polen, zogen damals schon Händler aus einem weiten Umfeld an. Aus dem Viehhandel entwickelten sich im 17. Jahrhundert die Pferdemärkte. Sie sicherten die Stellung Buttstädts als einen wirtschaftlichen Mittelpunkt in der Region zwischen Ettersberg und Finne. Noch heute werden alljährlich im Juli diese Buttstädter Pferdemärkte abgehalten.

Der Schutzpatron St. Michael wacht als Brunnenfigur im denkmalgeschützten Stadtkern seit 1597 über den Ort. Eine noch teilweise erhaltene Mauer umgab die Stadt. Zahlreiche historische Bauten sprechen für ein reiches Bürgertum im 16. Jahrhundert So entstanden die Stadtkirche St. Michael, das Rathaus und eine Lateinschule. Die spätgotische Hallenkirche St. Michael erfuhr 1728 eine Erneuerung im Barockstil und enthält im Inneren Malereien des Florentiners F. D. Minetti. Das 1684 wieder aufgebaute Rathaus wird durch reiche Giebel, Portale und Erker geschmückt. Neben mittelalterlicher Bebauung findet der Besucher ein besonderes historisches Kleinod, den "campo santo", einen nach italienischem Vorbild angelegten Friedhof.

Nördlich der Alpen gibt es nur noch drei weitere dieser Art. Man findet hier meisterlich gearbeitete Grabsteine aus mehreren Jahrhunderten. Buttstädt ist Ausgangsort für interessante Ausflüge in die Umgebung. Ein besonderer Tip für Touristen ist Eckartsberga mit der Eckartsburg. An die große Schlacht in Auerstädt am 14. Oktober 1806 erinnert ein Diorama in der aus romanischer Zeit stammenden Burg. Mit 600 Zinnfiguren wird der Verlauf dieser historischen Schlacht zwischen der preußischen und napoleonischen Armee dargestellt. Der Bergfried dieser Burg beherbergt ein heimatkundliches Museum, in dem ein Originallaufrad von Drais aus dem Jahre 1815 aufgestellt ist. Nahe der Burg steht eine alte Holländermühle, die als technisches Museum besichtigt werden kann.

Verwaltungsgemeinschaft,
Lohstr. 6a,
99628 Buttstädt,
Tel. 03 63 73 / 4 10,
Fax 03 63 73 /4 11 90

[Copyright by Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen]


Zurück zur Startseite