EISENBERG

Kreisstadt Saale-Holzland-Kreis

Die Geschichte Eisenbergs im Mühltal beginnt im 7./8. Jahrhundert mit slawischer Besiedelung, die Umgebung war aber schon in der Altsteinzeit bewohnt, wie Bodenfunde beweisen. Urkunden gibt es erst aus späteren Zeiten, als Markgraf Otto der Reiche von Meißen um 1171 die Ummauerung veranlaßte. 1274 erhielt Eisenberg das Schultheißenamt, das mit der Ober- und Niedergerichtsbarkeit verbunden war, verliehen.

Die Bürger waren seit 1255 an der Verwaltung der Stadt beteiligt. Die erste Aufzeichnung des Stadtrechts stammt von 1563. Die Herrschaftsverhältnisse wechselten häufig, die Regenten von Weimar, Altenburg und Gotha lösten einander als Besitzer ab. Als die sieben Söhne Herzog Ernsts des Frommen von Gotha das Erbe unter sich aufteilten, erhielt Christian Eisenberg als Residenz, dazu die Ämter Camburg, Ronneburg und Roda.

[Schloßkirche] Das kleine Herzogtum Sachsen-Eisenberg bestand nur von 1675 bis 1707, sein finanzieller Ruin war auch mit Hilfe der Alchemie nicht aufzuhalten, mit der der Regent versuchte, das Ärgste abzuwenden. Während seiner Regierungszeit entstand die Christianenburg, in deren Ostflügel die bedeutendste Schloßkirche des Hochbarock in Thüringen von 1680-1692 entstand, die aber andererseits die finanziellen Möglichkeiten des Herzogtums bei weitem überstieg.
Schloßkirche in Eisenberg

Christian Wilhelm Gundermann aus Altenburg und Johann Moritz Richter d. J. aus Weißenfels wirkten als Baumeister. Stukkateure aus Oberitalien arbeiteten an der Ausstattung. Der Eisenberger Markt in seiner Gesamtheit steht unter Denkmalschutz. Die Stadt ist stolz auf ein reiches architektonisches Erbe: das Rathaus aus zwei dreigeschossigen Renaissancebauten von 1579 und 1593 mit ungleichen Türmen und Portalen; die spätgotische Pfarrkirche St. Peter; die Superintendentur, gebaut 1599, das Trompeterschlößchen von 1696, das Klötznersche, das Gäblersche, das Schlagsche Haus aus dem 16., das Haus Remane und die Stadtapotheke aus dem 17. Jahrhundert und der Mohrenbrunnen von 1727.

Ein bedeutender Gast Eisenbergs war nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 der russische Zar. Im 19. Jahrhundert setzten sich mit Porzellanfabrikation, Fleischverarbeitung, Etui- und Möbelherstellung Gewerbe durch, die der Tendenz zur Industrialisierung mühelos folgen konnten. Als Spezialität entwickelte sich ab 1820 der Piano- und Flügelbau mit zahlreichen Zulieferbetrieben in der Stadt und wurde international konkurrenzfähig.

Im Medizinbereich genießt Eisenberg seit langem den Ruf, erstklassige Orthopäden in einem der modernsten Fachkrankenhäuser Thüringens zu beschäftigen. Stadtmuseum im Klötznerschen Haus, Heimattiergarten am Geyersberg, Schloßpark, Sportstätten und das nahe Mühltal als Erholungsgebiet mit Gasthäusern und Pensionen in 8 ehemaligen Mühlen halten für Einwohner und Gäste willkommene Freizeitangebote bereit.

Fremdenverkehrsamt,
Markt 27,
07607 Eisenberg,
Tel. 03 66 91 / 7 34 54,
Fax 7 34 60

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