FRIEDRICHRODA

Landkreis Gotha

Unweit von Gotha liegt Friedrichroda, einer der größten Ferienorte des Thüringer Waldes. Die 1044/45 errichtete Schauenburg war Stammsitz der Landgrafen von Thüringen. Unter Ludwig dem Bärtigen kam es zu großen Waldrodungen. Nachfolgend wurden Siedlungen gegründet und Friedrichroda gehörte zu den ersten Dörfern der Region. Ludwig der Springer gründete 1085 das Kloster Reinhardsbrunn. Das Benediktinerkloster war ein bedeutender Wegbereiter der Hirsauer Reform in Mitteldeutschland. Im 13. Jahrhundert galt die Abtei Reinhardsbrunn als eine der reichsten Klöster, das etwa 140 Ortschaften besaß. Es war das Hauskloster der Ludowinger und deren Grabstätte. 1525 geplündert, zerfielen die Klostergebäude, die an Kurfürst Johann den Beständigen gelangt waren.

[] Im 17. Jahrhundert wurde an der Stelle des Klosters ein Amtshaus, später ein Jagdhaus errichtet. Als Folgebau entstand 1827-35 das Jagdschloß der Gothaer Herzöge, das von schönen Parkanlagen und seinerzeit von Mönchen angelegten Fischteichen umgeben ist. Im Schloß sind Ahnensaal und Kapelle sehenswert.
Schloß Reinhardsbrunn in Friedrichroda

Dem 1209 erstmals urkundlich erwähnten Ort Friedrichroda verlieh Kaiser Rudolf II. 1597 das Stadtrecht. Das wirtschaftliche Fundament bildeten zunächst Bergbau, Weberei, Zwirnhandel und Garnbleicherei. Durch letztere bekam Friedrichroda die Beinamen Bleicherstadt und Waschküche Thüringens. Mitte des 19. Jahrhunderts. ging der Bergbau zurück. Einen Aufschwung erlebte der Ort seit dem 19. Jahrhundert besonders durch den Fremdenverkehr. Der genesungssuchende Buchhändler Friedrich Perthes entdeckte 1837 Friedrichroda als Kurort und hat ihn bekannt gemacht. Den heilklimatischen Kurbetrieb förderte besonders der seit 1844 hier ansässige Dr. Ferdinand Keil. Bekanntheit erlangte auch der Friedrichrodaer Instrumentenbauer Christian F. L. Buschmann, der 1821/22 die Mund- und Handharmonika erfand. Sehenswert sind dessen Wohnhaus und die Pfarrkirche von 1770.

Eine touristische Attraktion ist die Marienglashöhle, eine Grotte, die 1784 beim Abbau von Gips entdeckt wurde und als die größte Kristallglashöhle Europas gilt. Sie ist seit 1968 zu besichtigen und besitzt außer seltenen Kristallen einen 90 m langen See. Die Kristalle wurden im 19. Jahrhundert zum Schmücken von Marienbildern verwendet. Mit der Thüringerwaldbahn kann man bis zur Marienglashöhle fahren. Beliebte Erholungs- und Wintersportorte in der Nähe Friedrichrodas sind Tabarz und Fischbach.

Über 100 km gut ausgeschilderte Wege stehen Wanderfreunden hier in Rennsteignähe zur Verfügung. Das im Mittelalter durch Kupfer- und Silbererz bekannte Tabarz liegt am Fuße des 916 m hohen Großen Inselsberges. Eingerahmt in Fichten- und Mischwälder, liegt die traditionsreiche Freilichtbühne Fischbachs. Die Bergbühne faßt 2 000 Besucher und wird von Mai bis September bespielt. Ein nahegelegenes Wanderziel ist die Burgruine Winterstein mit 8 m hohem Turmfragment und Wallgraben. Fischbach gilt auch als Zentrum der Volksmusik im westlichen Thüringer Wald. Viele kulturelle Veranstaltungen machen die Ferienorte attraktiv, z. B. das Märchenfest und das alle zwei Jahre stattfindende Trachtenfest in Tabarz sowie das Jäger- und Spenglersborner Wäscherfest in Friedrichroda.

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