GEBESEE

Landkreis Sömmerda

Archäologische Grabungen am Klausberg wiesen hier, kurz vor der Mündung der Gera in die Unstrut, den Standort einer alten Königspfalz nach. Die Benediktinerabtei Hersfeld besaß schon Anfang des 9. Jahrhunderts eine Vielzahl von Besitzungen in dieser Region, zu denen auch Gebesee gehörte.

Um die Katharinenkirche, an deren Stelle sich um 900 die Bonifatiuskapelle befand, entstand zunächst ein Ort mit dörflichem Charakter. Eine städtische Ansiedlung mit Markt und Kirche zeichnete sich erst im hohen Mittelalter ab. Die Stadtkirche St. Laurentius ist urkundlich schon im 10. Jahrhundert nachgewiesen. Im 13. Jahrhundert scheint Gebesee den Landgrafen von Thüringen gehört zu haben. Um 1407 befand sich der Ort in Besitz der Wettiner. Eine Stadtmauer bzw. -wand umgab im 16. Jahrhundert die in Rechteckform angelegte Siedlung. Kurfüst Johann Georg von Sachsen verlieh dem Ort 1638 das Stadtrecht.

Die wirtschaftliche und damit städtische Entwicklung von Gebesee schritt langsam voran. Der Ort, noch 1816 als "Flecken" bezeichnet, ist bis heute ein Ackerbürgerstädtchen geblieben. Ein ehemals befestigter Landsitz wurde um 1740 zum Schloß umgebaut. Ab 1930 war es Landeserziehungsheim, das zur Hermann-Lietz-Stiftung gehörte. In diese Schule gingen u. a. Wernher von Braun und Hildegard Knef. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude als Jugendwerkhof genutzt. Gegenwärtig ist es wieder der Stiftung angeschlossen und dient als Jugendheim, in dem Lehrlinge für Hauswirtschaft und Handwerk ausgebildet werden.

[Schloß] Ein großer gepflegter Park umgibt diese Einrichtung. Nordwestlich von Gebesee stand die 1290 geschleifte "Tretenburg", die im Hochmittelalter ein Versammlungsort und höchste Gerichtsstätte (Dingstätte) der Thüringer war. Die in der Nähe von Gebesee gelegene Ritterburg von Schloßvippach bietet dem Besucher mit ihren gastronomischen Einrichtungen Romantik und Entspannung.
Schloß Gebesee

Verwaltungsgemeinschaft "Gera-Aue",
Marktplatz 13,
99189 Gebesee,
Tel. 03 62 01 / 66 60,
Fax 6 21 38

[Copyright by Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen]


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