KAHLA

Saale-Holzland-Kreis

Ein steiler Bergkegel bei Kahla trägt die mittelalterliche Leuchtenburg, auch "Königin des Saaletals" genannt. Urkundlich wird die Burg im Jahre 1221 erwähnt. Die Herren von Lobdeburg verpfändeten den Besitz 1333 an die Grafen von Schwarzburg. In diesem Zusammenhang taucht Kahla erstmals als "Stadt" auf. Die eigentliche Gründung erfolgte zwischen 1287 und 1299. Das Stadtrecht wird 1455 in 49 Artikeln aufgezeichnet. Rund 250 Jahre später verlegte man den Amtssitz von der Leuchtenburg in die Stadt.

Danach errichtete das Herzogtum Sachsen-Altenburg im Burggebäude ein Zucht-, Armen- und Irrenhaus. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt man die Attraktivität der Leuchtenburg als schönes Ausflugsziel. Das Gebäude wird zum Hotel und 1920 zur Jugendherberge umgewandelt. In der Burg kann man Ausstellungen zu deren Geschichte, zur Jagd, zum Weinanbau sowie ein Porzellankabinett besichtigen. Eine mittelalterlich gestaltete Schenke und mancherlei Spektakel locken die Touristen auf den 400 m hohen Lichtenberg. Das Städtchen unterhalb der Burg liegt an der ehemaligen Heer- und Handelsstraße von Nürnberg nach Naumburg.

Sehr schön ist der Altstadtkern mit Markt, Rathaus und verwinkelten Gassen zu erkennen, da ihn die Stadtmauer mit zwei noch erhaltenen Wehrtürmen fast vollständig umgibt. Zu den interessanten Häusern zählt das über 400 Jahre alte "Metznersche Haus", welches das Heimatmuseum beherbergt. Zum Bild Kahlas gehören die Pfarrkirche St. Margareten mit gotischem Ursprung und einem Taufstein aus dem 12. Jahrhundert sowie die Gottesackerkirche von 1486. Ein berühmter Sohn der Stadt ist der Komponist Johann Walter, der von 1496 - 1570 lebte. Das Handwerkertum und das Bierbrauen bestimmten die Wirtschaft des Ortes.

Die bebaute Fläche wuchs, als mit Christian Eckhardt die Porzellanindustrie seit 1844 in Kahla Einzug hielt und den Charakter des bisherigen Ackerbürgerstädtchens grundlegend veränderte. Zwischen Dohlenstein, Lichten-, Pfaffen-, Walpers- und Hornissenberg entstanden neue Werke. Hinter den Bergen aber liegen reizvolle Gegenden wie der Leubengrund mit seinen Fischteichen oder das Sumpfgebiet Suppiche. Nicht grundlos hatten die Altenburger Herzöge in dieser Landschaft ihre bevorzugten Jagdgebiete.

[Fröhliche Wiederkunft] Im nahen Hummelshain errichteten sie an Stelle des schon 1552 erwähnten Jagdschlößchens um 1664 einen prächtigen Neo-Renaissancebau. Ganz in der Nähe, in Trockenborn-Wolfersdorf, befindet sich das Jagdschloß "Fröhliche Wiederkunft", 1547 - 1551 von dem Weimarer Baumeister Nikolaus Gromann errichtet und 300 Jahre später neogotisch ausgebaut, ist es heute Jugendlernhof. Eine historische Rarität ist die Pirschanlage "Rieseneck", in der man sich anhand erhaltener Schützenstände, Gräben und unterirdischer Gängen sowie Zweckbauten über die feudalen Praktiken der "Hohen Jagd" unterrichten kann.
Schloß "Fröhliche Wiederkunft" in Wolfersdorf

Fremdenverkehrsverein,
Bahnhofstr. 23,
07768 Kahla, Tel. 03 64 24 / 5 91 33,
Fax 5 91 50

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