KÖNIGSEE

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Im Tale der Rinne, einem Nebenfluß der Schwarza, erstreckt sich die Kleinstadt. Schon 1199 ist die Ansiedlung urkundlich als Sitz des Pfarrers Günther von Königsee erwähnt. Sie zählt zu den ältesten Besitzungen der Grafen von Schwarzburg und ging ab 1584 ganz in die Herrschaft der Rudolstädter über. Die Entwicklung des Erzbergbaus im 13./14. Jahrhundert führte mit zur planmäßigen Anlage der Stadt, die als solche 1287 bezeichnet wird.

Eine Befestigungsmauer umgab Königsee mit dem Marktplatz, Rathaus und der Kirche. Außerhalb der Ringmauer befanden sich die Münze, Schmieden und Mühlen. Die Münzstätte ist bereits 1291 bezeugt und hebt die Bedeutung Königsees innerhalb des Schwarzburger Territorialgebietes hervor. Bis Ende des 15. Jahrhunderts wurden hier Münzen geprägt. Die Vorkommen an Eisen, Kupfer, Silber und Blei führten zur Entstehung von Hammerschmieden und Schmelzhütten, die bis ins 18. Jahrhundert in Betrieb waren.

Das Stadtsiegel von 1306 trägt einen Geharnischten mit Schild und Schwert, der einen Grafen von Schwarzburg darstellt. Die Statuten der Stadt aus dem Jahre 1365 basierten auf denen von Stadtilm aus dem Jahre 1350. Anstelle des von Schwarzburger Lehensleuten bewohnten Schlosses aus dem 13. Jahrhundert errichtete man eine Kirche. Diese wurde Grundlage für die neugotische Stadtkirche "Zum Lobe Gottes" von 1871. Drei Stadtbrände zerstörten viele Gebäude, darunter auch das Rathaus Königsees. 1721 entstand ein neues Rathaus, das isoliert, nicht in Häuserfronten eingegliedert, im Stadtkern steht.

Aus dieser Zeit stammen auch die barocken Sehenswürdigkeiten wie die Friedenskirche und Alte Apotheke. Die Herstellung von Hausmitteln auf pflanzlicher Basis, den sogenannten Olitäten, war ein Vorrecht Königsees bis nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die "Buckelapotheker" zogen mit den Arzneien nach Ungarn, Holland, in die Schweiz und in andere Länder. Der Erwerbszweig erweiterte sich später auf die Thüringer Kräuterregion bis Oberweißbach und Großbreitenbach.

Im 19./20. Jahrhundert kamen Brauereien, Gerbereien, Leder- und Werkzeugfabrikation, die industrielle Erzeugung von Arzneien, Porzellan, Spielwaren, insbesondere Puppen, und orthopädischen Artikeln hinzu. Zeugnisse Königseer Traditionen werden in der Heimatstube am Markt ausgestellt. Im Ortsteil Garsitz hat man sich auf die Herstellung Thüringer Trachten spezialisiert. Ein schönes Waldbad und die anmutige Mittelgebirgslandschaft erfreuen die Touristen. Königsee ist von 500 - 800 m hohen Bergen umgeben: Mönchsstuhl, Kaiserkuppe und Langer Berg. Von Herschdorf aus gelangt man zu einer Waldgaststätte in der Nähe des Denkmals für Fürst Günther von Schwarzburg, das sich am Ende eines Kammweges erhebt.

Stadtverwaltung - Tourist-Information,
Markt 1,
07246 Königsee,
Tel. 03 67 38 / 4 27 02,
Fax 4 22 74

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