KRANICHFELD

Landkreis Weimarer Land

[Oberschloß] Zwei Burgen auf einander gegenüberliegenden Höhen prägen das Bild der Stadt an der Ilm. Das Oberschloß präsentiert sich als Bau der Frührenaissance. Es wurde 1530 unter Benutzung älterer Teile wie des "Dicken Turms", der Burgkapelle und eines Eckerkers aus dem 12. Jahrhundert errichtet, brannte aber 1934 aus. Die Niederburg erhielt ihr heutiges Aussehen nach einem Umbau von 1906, sie wurde aber bereits 1233 erwähnt.
Oberschloß in Kranichfeld

Von einer noch früheren Anlage, der Schleussenburg, künden einige Mauerreste und Wälle. Die 1143 erstmals bezeugte Siedlung unterstand den Herren von Kranichfeld, einer Seitenlinie der Käfernburger, und war lange Zeit einer zweiteiligen Herrschaft wechselnder Gewalten ausgesetzt. Die Teilung in Ober- und Niederkranichfeld hielt bis 1912 an. Grenzsteine erinnern an das Herzogtum Sachsen-Meiningen und das Großherzogtum Sachsen-Weimar, denen Kranichfeld einst zugeordnet war. 1499 entstand die spätgotische Pfarrkirche St. Michael. 1651 erhielt Kranichfeld durch die Fürsten von Schwarzburg und die Grafen von Mörsberg Stadtrecht.

Kranichfeld blieb lange ein Ackerbürgerstädtchen, in dem das Korbmacherhandwerk traditionsbildend war. Seit 1888 gibt es eine Eisenbahnverbindung über Bad Berka nach Weimar, die heute weniger wirtschaftlich als touristisch interessant ist. Das jährliche Rosenfest und das alle zwei Jahre veranstaltete Thüringer Tanzfest werden in der Stadt und auf der Niederburg ausgetragen. An den Dichter Rudolf Baumbach, bekannt durch das Lied "Hoch auf dem gelben Wagen", erinnert sein Geburtshaus in Kranichfeld.

Besondere Anziehungskraft auf Touristen übt der nahegelegene Stausee Hohenfelden aus. Der Badesee umfaßt ein Areal von 38 ha und liegt am Eingang zum Landschaftsschutzgebiet "Mittleres Ilmtal", das sich über 150 kmē mit gut ausgeschilderten Wanderwegen erstreckt. Eine weitere Attraktion ist das "Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden". Es stellt eine geglückte Verbindung von originaler Bausubstanz im Dorf, die die Kirche St. Burkhard, Pfarrhof, Torf- und Feldscheune, Tagelöhnerhaus und Einklassenschule umfaßt, mit den "Am Eichenberg" umgesetzten historischen Gebäuden dar. [Freilichtmuseum]
Thüringer Freilichtmuseum in Hohenfelden

Höhepunkte sind neben Ausstellungen die Museumsfeste und der traditonelle Schäfertag mit Hütewettbewerb. Ländliches Handwerk machte die Korbflechterstadt Tannroda bei Kranichfeld bekannt, deren Wahrzeichen eine Burgruine mit erhaltenem Bergfried ist. Ebenfalls in geringer Entfernung überrascht ein historisches Schloßgebäude in Tonndorf. Einst Burg, 1248 erbaut, später Försterei, wurde das Schloß für soziale Zwecke umgebaut.

Fremdenverkehrsamt,
Markt 4a,
9948 Kranichfeld,
Tel. und Fax 03 64 50 / 4 20 21

[Copyright by Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen]


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