NEUSTADT/ORLA

Saale-Orla-Kreis

Die Stadt wurde 1287 erstmals urkundlich als "nova civitas" erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts kam es unter den Wettinern, in deren Besitz sie 1290/1300 gelangt war, zu einer entscheidenden Aufwärtsentwicklung des städtischen Lebens. Seit 1365 war ein Ratskollegium das Organ der kommunalen Selbstverwaltung. Die starke Wirtschaftskraft bestimmten die Tuchmacherei und Gerberei sowie der Handel durch den Erwerb des Marktzolls. Die Stadt wurde planmäßig angelegt mit rechteckigem Markt und Rathaus, das im 14. Jahrhundert in spätgotischem Stil umgebaut und in den nachfolgenden Jahrhunderten erweitert wurde.

[Markplatz] Die 1325 belegte Stadtmauer wurde Mitte des 15. Jahrhunderts durch eine Doppelmauer mit drei Toren ersetzt. Im Durchgang vom Markt zum Kirchplatz - dort informiert ein kleines Heimatmuseum über die Stadtgeschichte - findet man die in Europa einzigen erhaltenen Fleischbänke, eine mittelalterliche Ladenstraße der Fleischer aus dem Jahre 1475. Die Stadtkirche St. Johannis beherbergt einen berühmten Altar aus der Cranach-Werkstatt. Von mittelalterlichem Gewerbefleiß zeugen die Handwerker- und Kaufmannshäuser im Stadtkern.
Marktplatz in Neustadt an der Orla

Auf den Resten der Anlage des ehemaligen Augustiner - Eremitenklosters aus dem 13. Jahrhundert wurde 1674 das barocke Schloß gebaut, in dem die Herzöge von Sachsen-Zeitz zeitweise residierten. Ab 1802 diente es als Domizil von Behörden. Aus dem althergebrachten Tuchmacher- und Gerberhandwerk entwickelte sich im 19. Jahrhundert bedeutende Tuch- und Lederwarenindustrie. Vom nahegelegenen Bismarckturm, einem beliebten Wanderziel, hat man einen schönen Blick in die Orlasenke, in der übrigens auch die Reittouristik aufblüht.

Kultur- und Fremdenverkehrsamt,
Markt 1,
07801 Neustadt/Orla,
Tel. und Fax 03 64 81 / 8 51 21

[Copyright by Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen]


Zurück zur Startseite