RUHLA

Wartburgkreis

Im Erbstromtal zwischen Wartburg und Inselsberg findet man in Rennsteignähe das ehemalige Zentrum der Uhrenindustrie, Ruhla. Obwohl der Ort erst 1321 in der schriftlichen Überlieferung erscheint, kann man davon ausgehen, daß er bereits zur Zeit der ludowingischen Landgrafen bestand. Dafür spricht die Sage vom "Schmied von Ruhla", der den jungen Landgrafen Ludwig II. "hartgeschmiedet" haben soll, um den fehdeführenden Adel zu zügeln. Gleichzeitig enthält die Sage auch einen Hinweis auf das Ruhla prägende Eisengewerbe.

Eisenerzvorkommen, Holz- und Wasserreichtum begünstigten die Entwicklung des Waffenschmiedehandwerkes. Das sich daraus entwickelnde Messerschmiedehandwerk geriet um 1750 in eine Krise. Man begann mit der Produktion von Pfeifenköpfen aus Meerschaum. Durch die Herstellung von Pfeifenbeschlägen entwickelte sich eine örtliche Industrie für Metallteile, Etuis und Feinmechanik. 1862 gründeten die Gebrüder Thiel eine Uhrenfabrik. Dies war der Beginn einer bedeutenden Uhrenproduktion, die Ruhla über Thüringen hinaus bekannt machte.

Die Stadt war jahrhundertelang - bis zur Bildung des Landes Thüringen - in zwei Gemeinden verschiedener Herzogtümer geteilt. 1896 erhielten beide Teile Ruhlas das Stadtrecht. Fachwerk- und Schieferplattenhäuser bestimmen heute das Stadtbild. Im Heimatmuseum kann Geschichte und Tradition dieser Region nachvollzogen werden. Die Kirchen St. Concordia von 1661 und St. Trinitatis von 1686 sind architektonische Kleinode. Alexanderturm und Emmy-Tempel als Aussichtspunkte in der Nähe, Wanderwege zum Rennsteig, auf die 600 - 700 Meter hohen Berge sowie Wintersportmöglichkeiten empfehlen den schöngelegenen Ort. Die Ruine Scharfenburg in Thal und die Tropfsteinhöhle in Kittelsthal sind gut erreichbare Ausflugsziele.

Fremdenverkehrsbüro,
Carl-Gareis-Straße,
99842 Ruhla,
Tel. 036929 / 8 90 13

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