ZELLA-MEHLIS

Landkreis Schmalkalden-Meiningen

Die Rennsteigorte Zella und Mehlis wurden 1919 zur Doppelstadt zusammengeschlossen. Die ältere Siedlung scheint Mehlis zu sein mit der Ersterwähnung von 1210. Der Ortsteil Zella wird 1111 im Zusammenhang mit einer Weihe erwähnt, als dem Kloster Reinhardsbrunn die Hauskapelle Cella St. Blasii und der umliegende Wald übertragen wurden. Damit dehnten die Vögte des Klosters, die Ludowinger, ihren Machtbereich weit über den Gebirgskamm nach Süden aus.

So entstanden an der Straße von Franken nach Erfurt Ansiedlungen. Zella und Mehlis waren vorwiegend hennebergischer Besitz, kamen 1617 an die Wettiner, 1661 an die Linien Gotha und Weimar. In beiden Orten entwickelte sich schon Mitte des 17. Jahrhunderts ein bedeutendes Schulwesen, wobei besonders Schul- und Kirchenmusik gepflegt wurden. Der Zellaer Organist Johann Schmidt führte Johann Sebastian Bach mehrere Schüler zu. Die Stadt besitzt zwei Barockkirchen. Die Mehliser Kirche St. Magdalenen weist mit Renaissancefresken und einem Westturm aus dem 13. Jahrhundert auf Vorgängerbauten hin. Die Kirche von Zella wurde 1768-1774 an Stelle der niedergebrannten St. Blasii-Kapelle errichtet.

Schon im 15. Jahrhundert bildeten die Eisengewinnung und -verarbeitung die Grundlage für die Wirtschaftsentwicklung und Expansion der Stadt. 1358 wird bereits ein "Hammer zu Melst" erwähnt. Die Rohr- und Büchsenmacher aus Zella schlossen sich Ende des 16. Jahrhunderts der Innung von Suhl an und hielten viermal jährlich Krammärkte ab. Im 19. Jahrhundert ging der Bergbau zurück, die Eisen- und Stahlhämmer von Zella-Mehlis wurden stillgelegt. Später entstanden dann wieder Maschinenfabriken und eine Eisengießerei.

Im 20. Jahrhundert kam die Herstellung von Rechen- und vollelektronischen Buchungsmaschinen sowie Kugellagern hinzu. Das Heimatmuseum in Mehlis hat einen reichen Fundus an Ausstellungsstücken zum Leben in der Region, ergänzt vom technischen Museum Gesenkschmiede. Wechselausstellungen bietet eine Galerie im sehenswerten "Bürgerhaus", einem Juwel hennebergisch-fränkischen Fachwerkbaus. Das "Thüringer Meeresaquadrom" mit exotischer Unterwasserwelt auf einer Fläche von 600qm ist eine recht aus dem Rahmen fallende Attraktion der Stadt. Umgeben von den höchsten Bergen des Thüringer Waldes, wie dem Großen Beerberg, dem Spitzigen Berg und dem Gebrannten Stein sowie dem sagenumwobenen Ruppberg, bietet Zella-Mehlis interessante Ausflugsziele. Der Ort gilt auch als Zentrum des nordischen Skisports in Thüringen.

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98544 Zella-Mehlis,
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Fax 48 71 43

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