Pressemitteilung

DIALOG ZENTRUM BERLIN
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24. Oktober 2000

Pressemitteilung zur Pressekonferenz am 24. Oktober 2000 um 12.20 Uhr im Dom zu Berlin, Am Lustgarten, Gemeinderaum

Bei der Pressekonferenz des Dialog Zentrum Berlin gemeinsam mit dem Europäisch-Amerikanischen Komitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA zum Thema: Straflager und Menschenrechtsverletzungen bei der Scientology-Organisation stellte Prof. Stephen Kent, University of Alberta, Kanada, seine Studie über die Scientology-Straf- und Umerziehungslager (RPF= Rehabilitation Projekt Force) vor. Solche privaten Straflager der totalitären Psychoorganisation existieren nach den Erkenntnissen von Prof. Kent in den USA, Großbritannien und Dänemark. In diesen Lagern werden nicht den Maßstäben der Scientology-Organisation entsprechende Mitglieder bestraft und nach Erkenntnissen von Prof. Kent einer regelrechten "Gehirnwäsche" unterzogen.

Die Studie des kanadischen Religionssoziologen über die Menschenrechtsverletzungen in den Scientology-Straflagern wird von der Hamburger Senatsverwaltung für Inneres als Broschüre in deutsch und englisch gedruckt; die deutschsprachige Broschüre und ebenso ein Vorabdruck der englischen Fassung ist bei der Senatsverwaltung für Inneres der Freien und Hansestadt Hamburg erhältlich.

Die Amerikanerin Stacey Brooks, früher selbst Scientology-Mitarbeiterin und Gefangene im RPF-Lager, berichtete aus eigenen Erfahrungen, daß zu den Strafmaßnahmen unzumutbar schwere körperliche Arbeiten und Hubbard-"Studierkurse" gehören.

Robert S. Minton, mit dem "Alternativen Karlspreis 2000" ausgezeichnet wegen seines Einsatzes für die Opfer von Scientology, berichtete über den von ihm eingerichteten Lisa-McPherson-Trust und sein Ziel, zusammen mit Dell Liebreich, der Tante der Verstorbenen, privatrechtlich den Tod von Lisa McPherson, einer Amerikanerin, die vor fünf Jahren in scientologischer "Pflege" ums Leben kam, aufzuklären. Darüberhiaus gehe es dem Lisa-McPherson-Trust auch darum, die fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen der Scientology-Organisation zu beenden.

Ursula Caberta y Diaz, Leiterin der Arbeitsgruppe Scientology der Innenverwaltung der Freien und Hansstadt Hamburg, wies auf Aktivitäten der Scientology-Organisation hin, die auf eine Verschlechterung der europäisch-amerikanischen Beziehungen gerichtet sind. Im Zusammenhang des Verbotes eines Scientology-Marschs durch Paris lobte sie das Engagement Frankreichs in der europäischen Auseinandersetzung mit der Scientology-Organisation.

Die Sprecherin des Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitees für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA, Solveig Prass von der Eltern- und Betroffeneninitiative gegen psychische Abhängigkeit - Sachsen e.V. kündigte für das Jahr 2001 die erneute Verleihung des "Alternativen Karlspreises"an.. Der Menschenrechtspreis des Komitees soll auch im Jahre 2001 an eine Persönlichkeit gehen, die sich im transatlantischen Bereich in der Auseinandersetzung mit der totalitären Scientology-Organisation für Menschenrechte und Religionsfreiheit eingesetzt hat.

Für die Veranstalter:

gez. Pfr. Thomas Gandow,
Vorsitzender des Dialog Zentrum Berlin