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DOSSIER

BERLINER DIALOG 15, 4-1998 - Epiphanias

Das lange Leiden des Konrad Aigner
Wie Scientology Menschen zerstört - Ein Fallbeispiel mit tödlichem Ausgang

von Michaela Haas

1. "Wir haben dich lieber tot als unfähig."
HUBBARD COMMUNICATIONS OFFICE
12. Oktober 1985

Für seine Freunde von früher lebt Konrad Aigner weiter, als sei nichts gewesen. Es vergeht kaum eine Woche, in der er keine Post von Scientology erhält. Vor wenigen Tagen erst, so erzählt Konrads Bruder Bernhard, sei ein an Konrad adressierter Brief mit der Aufforderung gekommen: "Teile uns bitte mit, was Dein größter Erfolg bei Scientology war." Bernhard Aigner sagt: "Da hab' ich Konrads Todesanzeige geschickt und dazugeschrieben: "Euer größter Erfolg war mein Tod am 11. August 1997. Wir wollen endlich in Ruhe trauern." Dabei müßten die Scientologen die Tatsachen genau kennen. Denn ausgerechnet in ihrer Münchner Zweigstelle in der Beichstraße bricht Konrad Aigner am 21. Juli 1997 zusammen. Um 22 Uhr kommt der Notarzt, drei Wochen später stirbt Aigner im Schwabinger Krankenhaus, ohne aus dem Koma wieder aufgewacht zu sein. Auch wenn er Kettenraucher und Kaffeetrinker war - daß bei einem 43 Jahre alten Mann ein inneres Organ nach dem anderen versagt und keine Behandlung anschlägt, erscheint den Ärzten ungewöhnlich und rätselhaft. Normalerweise sterben nur alte Menschen an diesem "Multi-Organ-Versagen". Sofort ordnen die Ärzte eine Obduktion an. Ergebnis: Aigner ist an einer Infektionserkrankung gestorben. Genauer will es die Staatsanwaltschaft aufgrund des Persönlichkeitsschutzes nicht sagen. Eine Diagnose, ebenso vieldeutig wie nichtssagend. Am 10.Februar 1998 durchsuchten 130 Polizisten und vier Staatsanwälte die Münchner ScientologyZentrale, unter anderem, um die Frage zu beantworten: Warum starb Konrad Aigner? Für die Familie Aigner klingt es wie Hohn, daß sie in den Anweisungen des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard den Satz findet: "Wir haben dich lieber tot als unfähig."

2. "Mache Geld, mache mehr Geld!"
L. RON HUBBARD

23 Jahre lang war Konrad Aigner bei Scientology, jenem umstrittenen Psychokonzern, der sich Kirche nennt und seit der Beobachtung durch den Verfassungsschutz nur noch 10 000 Mitglieder in Deutschland zählt. Scientology selbst spricht dagegen weiterhin von 30 000 Mitgliedern. Als Konrad Aigner stirbt, hinterläßt er ein Erbe, mit dem seine Familie nicht gerechnet hat: Schulden in sechsstelliger Höhe. In seinem Zimmer finden die Eltern haufenweise "Spendenquittungen" der Organisation - und zwei außergewöhnliche Dokumente: handgeschriebene Protokolle aus dem Jahr 1990. Darin schildern zwei Scientologinnen auf dreißig Seiten detailliert, wie sie versuchen, den Busfahrer Schritt für Schritt dazu zu bringen, Kredite für insgesamt rund 200 000 Mark aufzunehmen - ein exemplarisches und in der deutschen Presse noch nie veröffentlichtes Dokument darüber, wie Scientologen ihren Mitgliedern Geld aus der Tasche ziehen. Der Bericht beginnt in der für Scientology typischen, verschlüsselten Kunstsprache:
Konrad Aigner ist seit 16 Jahren in Scientology + hat es bis jetzt nicht gepackt Clear zu gehen bzw. die Brücke hochzugehen sondern ist immer wieder von der Brücke gefallen und hat Alkohol getrunken etc. Wir (G. + ich) haben uns deshalb vor einigen Wochen dazu entschlossen ihm zu helfen daß er es packt und die Brücke endlich hochgeht. Konrad Aigner besitzt einige Ländereien (Wiesen, Wälder + Äcker + ein Wohnhaus) in Niederbayern, dies gehört ihm aber seine Eltern wohnen dort und haben ein Nutzungsrecht (oder so ähnlich) auf diese Ländereien. Konrad hat vor einigen Jahren schon mal 50 000,- DM auf diese Ländereien aufgenommen + hat es in Copenhagen einbezahlt. Die Eltern mußten mitunterschreiben und damals hat Konrad sie angelogen + gesagt er nimmt das Geld "wenn mal am Haus was zu machen ist".
Konrad Aigner wächst mit sechs Geschwistern in Ruhmannsaigen auf, einem kleinen Weiler bei Pfarrkirchen in Niederbayern. Von einer Organisation namens Scientology hat man in dieser erzkatholischen, bodenständigen Gegend wenig gehört. Erst als Aigner Mitte der siebziger Jahre nach München zieht, wo er für die Bundesbahn als Busfahrer arbeitet, gerät er in Kontakt mit dem Psychokonzern wie viele in dieser Zeit, lange bevor Scientologys menschenverachtende Methoden in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Durch die Erzählungen seines Bruders neugierig geworden, besuchte da mals auch der 37jährige Bernhard Aigner die Münchner Zentrale. "Ich habe so einen Persönlichkeitstest mitgemacht, mit dem Scientology die Leute einfängt", sagt er. "Lauter freundliche Leute waren da, viele junge, hübsche Frauen, da kann man sich schon blenden lassen. Der Konrad war ein sehr gutmütiger, leichtgläubiger, unerfahrener Bauernsohn - das ideale Opfer für Scientology."
(hier geht's weiter...)

Konrad Aigner Knowledge Report
der Gaby Brendel

Konrad Aigner

Knowledge Report
Dir I+R Mun[ich] [Direktor
für Inspektionen Und Berichte]
5.3.90 cc: PC folder Konrad Aigner

Gabi Brendel FSM KR on Konrad Aigner

Konrad war offlines für 1 bis 2 Jahre und wir (Rosi Freihoff und ich) besuchten ihn in Neu Ulm. Er wollte noch ein paar Jahre weiterarbeiten und seine Schulden handhaben. Er hatte ein paar DCI's gemacht und hatte keine Ziele im auditing. Wir sprachen über das CCRD und die Brücke generell. Kurz darauf kam er nach München. Er zahlte für auditing und ging auf das CCRD, machte dann normal auf der Brücke weiter und hatte sehr große Gewinne. Das Auditing veränderte ihn zusehends. Er wollte weitermachen bis Clear und unterzeichnete beim Tech-Sec einen Clear-Vertrag. Wir arbeiteten mit ihm die Möglichkeiten aus und ein Paket für DM 38 000,-. Wir fuhren mit ihm zu seiner Bank in Augsburg, wo er eine Sicherheit, eine Grundschuld über Grundbesitz unterlegt hatte, wo er bereits einen Kredit über DM 60 000,- laufen hatte. Wir wollten feststellen, ob die Sicherheiten ausreichten um diese weitere Summe dort zu bekommen. Rosi wartetet im Vorraum. Ich ging mit Konrad zu der Kreditsachbearbeiterin. Konrad hatte dort den 1. Kredit genommen für Scientology, es jedoch bei der Bank als Umbau deklariert. Bevor wir in die Bank gingen, haben wir ihn gefragt, ob er weiß (-2-) was er sagen soll und er sagte ja, er habe ja schon ein Kredit bekommen dort. Der Sachbearbeiterin sagte er dann er brauche nochmal DM 38 000,-. Sie fragt, wofür, und er sagte für Umbau. Sie stellte keine weiteren Fragen und ermittelt, daß sie ihm DM 20 000 geben könne daß damit die Sicherheiten ausgeschöpft seien. Diese Bearbeitung dauerte ein paar Tage. Die Sachbearbeiterin sagte, daß sie viel herumtelefonieren müßte, um den Wert der Grundstücke zu ermitteln, da der Grundbesitz in Niederbayern ist.

Da die Summe ...
(weiter ... siehe unten) n_unten.gif nach unten

Konrad Aigner war eine Stimmungskanone, immer so lauthals und bierselig fröhlich, daß sein bester Freund, der Arzt Stephan Gemen, manchmal skeptisch wurde. Die beiden hatten sich bei der Bundeswehr kennengelernt. Oft habe er sich gefragt, sagt Gemen, wie sehr Konrad hinter seiner Fassade wohl darunter gelitten haben mochte, daß er mit seiner kleinen, dicklichen Statur und dem schütteren Haarwuchs "halt nicht der Hübscheste war. Er war ein Anti-Soldat wie der Schwejk. Er hat sich immer bemüht, und er hat es einfach nicht geschafft." Dem damals noch jungen Busfahrer, dem weder im Beruf noch bei den Frauen etwas glücken will, verspricht Scientology nicht nur Geld, Erfolg und Anerkennung. Die Organisation hat ihn für Höheres vorgesehen: Einen "Clear" will sie aus ihm machen, einen perfekten, psychisch gereinigten "Übermenschen". Doch die Ausbildung kostet mehr Geld, als der beamtete Busfahrer bei der Bahn verdient. Konrad brauchte 37 000,- bis Clear, also gingen wir zu seiner Bank in Augsburg + fragten ob wir die Ländereien mit 37 000,- mehr beleihen können. (...) Konrad hatte von Anfang an das Problem daß er nicht wollte daß seine Eltern etwas von der Sache mitkriegten. Ich sagte ihm daß wir zu ihnen hingehen + daß wir ihnen sagen daß es für Scientology ist + daß wir sie dafür handhaben. Ich sagte ihm daß ich ihm dabei helfen werde. (ich habe das schon öfter gemacht), Konrad wollte das nicht + hatte totale Angst daß dann der Teufel los ist in der Familie.
"Wir haben gedacht", sagt die heute 76 Jahre alte Mutter Anna, "der Konrad zahlt da hat Mitgliedsbeitrag, aber daß die soviel Geld verlangen, haben wir doch nicht geahnt." Die sieben Geschwister waren sich einig: "Der Konrad ist der Ehrlichste, Bodenständigste, handwerklich Geschickteste, er soll den Hof übernehmen." Heute weiß Bernhard Aigner: "Wir haben uns getäuscht." Noch am selben Tag, an dem der Vater den Hof an Konrad übergibt, tritt dieser heimlich Grundstücke ab. Er nimmt Kredite auf. Rechnungen belegen, daß er innerhalb eines halben Jahres mehr als 85 000 Mark an die Organisation überweist. Für ein sogenanntes Intensiv- Auditing, eine Art Verhör, berechnet Scientology 6 750 Mark. Bernhard Aigner hat ausgerechnet, daß sein Bruder insgesamt etwa 600 000 Mark überwiesen haben muß. "Er ist nie in den Urlaub gefahren, er hat sich nie etwas geleistet, und dennoch hat er nichts als Schulden hinterlassen." Als die Augsburger Bank Schwierigkeiten gemacht hat wegen dem Geld hatte ich die Idee daß wir zu einer Bank in Niederbayern gehen, die nahe an den Ländereien ist + und sie kennt denn dann haben wir bessere Chancen. Wir sind dann zur Raiffeisenbank in Triftern und die haben sich sofort bereit erklärt die Ländereien mit 200 000.- DM zu beleihen, aber dazu müßten die Eltern unterschreiben beim Notar.
(Protokoll 2:) Zwischendurch mußten wir Konrad wieder handhaben, weil er für die Erhöhung der Grundschuld die Unterschrift der Eltern brauchte, was er nicht konfrontieren konnte. Wir gingen zuerst zur Bank, ich ging mit Konrad rein, und er stellte mich als seine Bekannte vor. Ich hatte den Ehering ausgezogen, sodaß sie mich für die Braut von Konrad halten könnten.
(Protokoll 1:) Konrad hat dann die Eltern angerufen + und sie zum Notar bestellt + gesagt er bräuche das Geld "um was am Haus zu machen etc." + sie haben unterschrieben. Dieselbe Story hat er auch auf der Bank erzählt. (...) Nun gut, das war der erste cycle.
(Protokoll 2:) Es war ein Gewinn auf der ganzen Linie.

Immer wieder will Konrad Aigner aussteigen. Zu seiner Mutter sagt er: "Mama, ich will weg von denen. Ich hab' so was Schreckliches erlebt, wenn ich dir das erzählen würde, würdest du tot umfallen." Bevor die Protokolle im März 1990 entstehen, häufen sich diese Andeutungen. Seinem Freund Stephan Gemen erscheint Konrad Aigner "um 180 Grad verändert": bedrückt und depressiv. Aigner bittet den Arzt um ein Attest, das bestätigt, daß er sich negativ verändert habe, "damit ich denen beweisen kann, daß sie nicht halten, was sie versprochen haben". Er erzählt auch von seinen Schulden und sagt: "Ich habe den Verein endlich durchschaut. Ich will da raus." Gemen rät dem Freund, sofort auszusteigen. Nach diesem Gespräch meldet sich Konrad Aigner lange nicht. Als Stephan Gemen später nachfragt, wehrt Aigner unwirsch ab. "Ich hatte den Eindruck, daß die ihm den Kontakt mit mir verboten haben. Er kam mir vor, als hätte er eine Gehirnwäsche hinter sich." Auch die Protokolle dokumentieren, daß Konrad Aigner immer wieder protestiert. Nachdem die Bank den ersten Kredit bewilligt hat, drängen die beiden Scientologinnen Aigner, noch mehr Geld aufzunehmen und einem anderen, finanziell in Schwierigkeiten geratenen Scientologen 50 000 Mark zu leihen. Er war sehr sauer, wie ein Giftzwerg schimpfte er über uns. Wir fanden heraus (...) daß er Gegenabsichten hatte bei dem Plan. R. rückte ihm den Kopf zurecht. Als die Bank bei den weiteren Kreditanfragen mißtrauisch wird und Belege für die angebliche Renovierung des Elternhauses verlangt, spielen ihm die beiden Scientologinnen gefälschte Papiere zu: Dann haben wir dem Aigner 2 Rechnungen besorgt, 1 x von H. Transporte für einen Kleintransporter und (20 000,-) 1 x von meinem Mann über Renovierungsarbeiten (50 000.-). (...) Wir haben es so cool gemacht wie es ging. Die Bank informiert schließlich die Eltern, und der Vater verhindert bis zu seinem Tod 1993 weitere Kredite. Aber Konrad Aigner braucht immer mehr Geld für neue Kurse. Also kündigt er seinen Beamtenjob und arbeitet als selbständiger Busfahrer. "Ihr werdet sehen", sagt er zu seiner Familie, "mit mir geht es jetzt ganz schnell bergauf. Geld spielt überhaupt keine Rolle."

Konrad schläft kaum noch. Bis drei, vier Uhr morgens hören ihn die Geschwister in seinem Zimmer auf- und ablaufen. "Er stand brutal unter Druck", erinnert sich sein Bruder. "Wenn das Telephon geläutet hat, ist er schon zusammengezuckt. Es war, als ob er immer verfolgt würde. Er hat mir so leid getan" Spricht man Konrad Aigner darauf an, wehrt er ab, will nicht darüber reden. Die Familie diskutiert oft darüber und kommt zu dem Schluß: Konrad macht sich Sorgen wegen seiner Selbständigkeit. Erst nach seinem Tod wird das Ausmaß der Finanzmisere offenbar. Die Aigners müssen ihren geamten Grundbesitz verkaufen, um Konrads Schulden zu bezahlen. "Nur den Hof konnten wir gerade noch retten." Die 76 Jahre alte Mutter Anna arbeitet heute ganztags im Getränkemarkt auf dem eigenen Hof, "weil sonst das Geld nicht reicht". Die Staatsanwaltschaft hatte erwogen, die beiden Protokollantinnen wegen Nötigung und Betrugs anzuklagen, mußte aber Ende Juli ihre Ermittlungen einstellen: Strafrechtlich sind die Taten bereits verjährt. An der Echtheit der Protokolle jedoch besteht kein Zweifel. Bei Scientology, so heißt es in den internen Vorschriften des Konzerns, müssen derartige "Knowledge Reports" immer dann für den sogenannten Ethikbeauftragten angelegt werden, wenn ein Scientologe auf eine "nicht-optimale Situation" stößt. Auch der Betroffene erhält eine Abschrift und wird aufgefordert, Stellung zu nehmen. Doch was läßt sich damit vor Gericht beweisen? Konrad Aigner hat die Kreditanträge schließlich unterschrieben. Selbst schuld, wenn man sich so über den Tisch ziehen läßt - mit dieser Haltung, sagt Jürgen Keltsch, urteilten immer noch viele Menschen über Opfer wie Aigner. Der langjährige Staatsanwalt und als Mitglied der Sekten-Enquetekommission für Scientology zuständig: "Die Scientologen eichen Sie auf ihr System wie in einer Dressur. Der Punkt ist, daß sich das Ihrer Kontrolle, Ihrem Willen entzieht." Mit Glauben oder Religion habe das nichts zu tun. "Der Unterschied zwischen einer Glaubensgemeinschaft und Scientology ist, daß Sie hier systematisch aufgrund moderner, lernpädagogischer Grundsätze gedrillt werden. Die Willensfähigkeit wird eingeschränkt. Wer weiß, wie diese Techniken funktionieren, kann sich ganz leicht dagegen wehren. Wer nicht, sitzt fest." Keltsch spricht von "Psychologie als Waffe", einsetzbar im Sinne Hubbards: Mache Geld, mache mehr Geld! "Sie können mit bestimmten Psychotechniken jemanden euphorisch machen. In dem Augenblick gehen sie mit dem Menschen zur Bank, damit er das Geld für den nächsten Kurs aufbringt. Ich meine, daß so was sittenwidrig ist."

3. "Clears bekommen keinen Schnupfen." L. RON HUBBARD
Ein einziges Mal kommt es zu einer offenen Auseinandersetzung zwischen Konrad Aigner und seiner Familie. Am 2. April 1997 sendet das Fernsehen eine Dokumentation über sieben mysteriöse Todesfälle von Scientologen. Auch der Fall der 36jährigen Lisa McPherson aus Florida, die die Organisation verlassen wolle, wird geschildert. Nach mehreren merkwürdigen Ereignissen, unter anderem einem Verkehrsunfall, fällt McPherson ins Koma und stirbt. Als Todesursache wird eine bakterielle Infektion diagnostiziert. Die amerikanische Polizei untersucht daraufhin, ob Scientology der jungen Frau statt wirksamer Medikamente hochdosierte Vitaminpräparate gegeben hat, die - langfristig, ohne ärztliche Kontrolle eingenommen - innere Organe schädigen können. Konrad Aigner will den Bericht nicht zu Ende sehen, wütend verläßt er das Wohnzimmer: "Wie gut die schauspielern können!" Am Donnerstag, dem 17. Juli 1997, nach 21 Uhr, bekommt Konrad Aigner einen Anruf. "Ja, ja, ist klar, ich komme sofort." Mit Schweißperlen auf der Stirn habe er seine Sachen gepackt und sei kurz vor Mitternacht mit seinem Bus nach München gefahren, sagt sein Bruder. Eine leichte Erkältung hat er zu diesem Zeitpunkt, ansonsten ist er nach Meinung seiner Familie gesund. Am Sonntag erreicht ihn ein Kollege am BusTelephon. Aigner habe geklungen, als könne er nicht einmal mehr stehen und richtig sprechen, erinnert sich der Mann. "Alles aus", habe Aigner nur gesagt, "kann ich dir nicht erklären, alles aus." Am gleichen Tag verursacht er mit seinem Bus einen Auffahrunfall; ob vor oder nach dem Telephonat, läßt sich später nicht mehr klären. Am Montag soll er einige Scientologen zu einer Demo "für Religionsfreiheit" nach Frankfurt fahren. Noch Sonntag abend mietet er in Begleitung zweier Mitglieder hektisch zwei neue Busse an. Der Autovermieter ist der letzte NichtScientologe, der Konrad Aigner vor seinem Zusammenbruch sieht. Aigner habe gewirkt, als stehe er unter Druck. "Der war fix und fertig." Auch mit einem der gemieteten Busse, den eine 19jährige Scientologin fährt, passiert ein Auffahrunfall. Anschließend, im Hotel in Frankfurt, bemerkt ein Zimmerkellner angeblich, daß es Aigner sehr schlecht geht. Dennoch fahren die Scientologen später gemeinsam mit ihm nach München zurück. In welcher Verfassung Aigner da war und wer den Wagen gefahren hat, ist unklar die Scientologen weigern sich, Details zu nennen. Gegen 22 Uhr bricht Aigner in ihrer Zentrale zusammen. "Kein akutes Ereignis", befindet der Notarzt, der Zusammenbruch müsse sich also bereits in den letzten Tagen angekündigt haben. Für Bernhard Aigner ist Scientology schuld am Tod seinbes Bruders: "er ist zu spät eingeliefert worden, als es nicht mehr anders ging. Ich greife die deswegen an, weil sie das ganze Wochenende mit ihm zu tun hatten. Wenn die am Sonntag morgen merken, daß es ihm nicht gutgeht, dann braucht er Hilfe, und zwar ärztliche Hilfe, nicht scientologische. Wenn er nicht bei denen gewesen wäre, könnte er noch leben." Konrad Aigner war nicht mehr krankenversichert. Er glaubte, daß Scientology ihn vor Krankheit schützen werde. In seinem meistverkauften Buch, Dianetik (Erstaufkage 1950), verspricht Hubbard seinen Anhängern, daß Arthritis, Allergien, Magengeschwüre und eine lange Liste weiterer Beschwerden "mit Hilfe der dianetischen Therapie", also der scientologischen Lehre, "ausnahmslos geheilt werden". Das sei "eine experimentell erwiesene Tatsache: Clears bekommen keinen Schnupfen." Die "Therapie" besteht in der Regel aus teuren Gesprächen, Vitaminen und vier- bis achtstündi gen Saunagängen. In Aigners Nachlaß findet die Staatsanwaltschaft nicht nur die Protokolle und Rechnungen, sondern auch Kisten voll hochdosierter Vitaminpräparate, Adreßlisten von scientologischen Apotheken und seitenlange Anweisungen für sogenannte Reinigungs-Rundowns, mit denen Körper und Geist entgiftet werden sollen. Darin heißt es: Nach einer Stunde Joggen "anschließend ca. 4 Std. saunieren, wobei die Hitze gradienterweise hochgedreht wird. (...) (es) sind Salztabletten und, wenn nötig, auch Potassium einzunehmen, falls man körperliche Schwierigkeiten wie Ohnmacht oder Übelkeit in der Sauna verspürt." Immer wieder fährt Bernhard Aigner in den folgenden Wochen zu den Münchner Scientologen. "Schließlich waren das die Leute, die in seinen letzten Tagen mit Konrad zusammen waren. Ich wollte wissen, was an dem Wochenende passiert ist. Aber ich habe keine Auskunft bekommen." Scientology lehnt jede Verantwortung ab. Nie, behauptet der Pressesprecher der Organisation, Johann Altendorfer, habe man Konrad Aigner "zum Kauf oder Konsum von Tabletten oder sonstigen Präparaten geraten". Um sich rechtlich abzusichern, läßt Scientology ihre Mitglieder vor der Tortur des ReinigungsRundowns ein Formular unterschreiben. Als habe es Hubbards Versprechungen ewiger Gesundheit nie gegeben, versichern sie darin: "Ich verstehe, daß Scientology nicht auf Behandlung oder Heilung von körperlichen Krankheiten abzielt. Ich verzichte und quittiere hiermit, daß ich und meine Erben für immer von allen vorhersehbaren und unvorhersehbaren Ansprüchen und Aklagepunkten, Aktionen, Verlangen, Rechten, Schäden, Ungerechtigkeiten, Kosten und Verlusten gegenüber Personen oder Eigentümern der Scientology absehen werden."

(Mit freundlicher Genehmigung des "Süddeutsche Zeitung - Magazin" entnommen aus No. 34 vom 21.8.1998.)

Abkürzungen etc.:
ARS-Initiative = Transatlantische Adhoc-Gruppe in der newsgroup alt.religion.scientology (ARS), die die Transskription der handschriftlichen Wissensberichte besorgte
BI's = Schlechte Indikatoren
CCRD = Clear Certainity Rundown
cycle = C Zyklus
DCI = Dianetics Clear Intensive; frühere Form des C CRD
FBO = Flag Banking Officer
FPRD = False Purpose Rundown
FSM = Field Staff Member
Geburtstagsspiel = SO-interner Verkaufswettbewerb aus Anlaß des hubbardgeburtstages
GI = Gute Indikatoren
KR = Knowledge Report (Wissenbericht); der Betroffene erhält in der Regel eine Kopie zur Kenntnis
ORG = Örtliche Scientology-Organisation
pro-survival = für das Überleben, also nützlich für die SO
PTS = Potential trouble source / möglicher Ärgernisverursacher
SO = Scientology-Organisation
VGI's = Sehr gute Indikatoren
Zyklus = Jeder Vorgang, der angefangen wurde, einen Verlauf hat und beendet werden muß


Anfang

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Konrad Aigner Knowledge Report
der Gaby Brendel

... Da die Summe nicht ausreichend war, und die Bank für mehr Geld auf eine höhere Grundschuld bestand, beschlossen wir nach Niederbayern zu fahren, um 1. die Grundschuld erhöhen zu lassen und 2. bei einer ortsansässigen Bank nachzufragen, wieviel sie uns geben würden für den Grundbesitz. Konrad hatte eine Bankverbindung dort, bei der Raiffeisenbank, so beschlossen wir, dort zu fragen, was sie tun können. Wir fuhren wieder zu dritt, diesmal nach Niederbayern. Zwischendurch mußten wir Konrad wieder handhaben, da er für die Erhöhung der Grundschuld die Unterschrift der Eltern brauchte, was er nicht konfrontieren konnte. Wir gingen zur Bank, ich ging mit Konrad rein, und er stellte mich als seine Bekannte vor. Ich hatte den Ehering ausgezogen, so daß sie mich für die Braut von Konrad halten könnten. Diese (-3-) Idee kam von Konrad beim ersten Bankbesuch, daß ich besser den Ring ausziehe, bis dahin war es mir gar nicht bewußt, daß ich einen Ring trage, und ich habe ihn ausgezogen um den Mockup glaubwürdig zu machen. Konrad sagte dem Banker, daß er für Umbauten und Umschuldung und eventuell einen Bus und kleinere Anschaffungen ca. DM 100 000,- benötige, und daß wir gleich beim Notar einen Termin hätten, um die Grundschuld erhöhen und eintragen zu lassen. Die Papiere vom Grundbuch hatten wir vorher abgeholt. Sie sahen sich die Unterlagen durch, haben mit dem Notar telefoniert, der Sachbearbeiter hat sich mit seinem Vorgesetzten besprochen, und sie haben zugesagt, daß Konrad das Geld haben kann, die DM 38 000,- und sie die Schulden bei der SpaDa Bank in Augsburg übernehmen. Konrad beabsichtiget den Getränkeabholmarkt, den die Eltern führten, selbst zu übernehmen " zu renovieren, einen Bus für die Einkäufe zu kaufen, und so einen Nebenverdienst zu seiner Beamten tätigkeit zu kreieren. Langfristig gesehen wolle er auch zu Hause einziehen, wozu noch einige Umbauten, wie Einbau eines Badezimmers etc. notwendig waren. Um 12 Uhr waren wir bei der Bank fertig, um 15 Uhr war der Termin beim Notar. Um 13:30 hat Konrad bei seinen Eltern angerufen und sie darüber informiert, daß er beabsichtigt, im Laufe des Jahres nach Hause zu ziehen, und daß sie um 15 Uhr zum Notar kommen müßten. Es hat ihn große Überwindung gekostet, das Gespräch zu führen. Der Plan und die Idee (-4-) war seine. Das was nicht wahr an der Geschichte war, daß der größte Teil des Geldes in Scientology investiert werden sollte.

Konrad ging also zum Vater, Rosi und ich warteten in einem Lokal auf ihn. Die Eltern waren erschienen, hatten die Erhöhung des Grundschuld auf 200 000 DM mit unterschrieben, und hatten keinerlei Schwierigkeiten gemacht, und freuten sich, daß Konrad plant zurück ins Elternhaus zu ziehen.
Die Unterlagen vom Notar gingen dann zur Bank. Bis Donnerstag wollte die Raiffeisenbank den Betrag zur Verfügung von Konrad Aigner nach Augsburg auf sein Konto bei der SpaDa Bank überweisen. Das GI war confirmed, Konrad gab Babsy bereits einen Scheck, so daß er Donnerstag eingelöst werden könnte. Alle waren VGIS. Es war ein Gewinn auf der ganzen Linie. Diese ganze Aktion hatte am Freitag stattgefunden.
Am Samstag kam ich in die Org und Rosi sitzt mit Konrad Golling zusammen und arbeitet etwas aus mit ihm. Rosi ist der FSM von Konrad Golling. Nach einer Weile stellte ich fest, daß der Plan mit Konrad Aigner zu tun hatte, und ich ging mit in diesen Zyklus hinein.
Konrad Aigner besaß jetzt eine Grundschuld über 200 000,- DM, die mit 100 000,- DM belastet war. Den Kredit konnte er bei seinen gegenwärtigen Einkommen nicht leicht bekommen (wobei der Banker schon ausgerechnet hatte daß 150 000 die ober- (-5-) grenze seien).
Rosi beabsichtigte, daß Konrad G. mit Konrad Aigner spricht, und ihn bittet, ihm 50 000 DM Grundschuld zur Verfügung zu stellen.
Konrad G. war in größeren finanziellen Schwierigkeiten. Er war auf der Brücke gestoppt, auf dem FPRD, auf dem er riesige Gewinne hatte, und er konnte seine Zahlungsverpflichtungen, die er kurzfristig übernommen hatte, nicht nachkommen. Eine Grundschuld über 50 000 DM hätte ihm ein längerfristiges, günstiges Darlehen verschafft, welches ihn in die Lage versetzt hätte 1. den finanziellen Druck von seinen Linien zu nehmen, und 2. auf dem FPRD weiterzumachen, und die Akademie, die er versprochen hatte, einzuzahlen. Der Plan war vollkommen pro-survival. Konrad G. spricht mit Konrad A und K.A. sagte sofort ja. Das einzige war, daß er erst bis zum Donnerstag warten wollte, bis sein Scheck durchgegangen ist. Das hätten wir tun sollen, doch da waren ein paar Dinge, die dagegen sprechen.

1. Spielten wir das Geburtstagsspiel um die Org St. Hill Size zu bekommen,
und 2. hatte Konrad G. einen Auftrag für 3 Monate in die USA zu gehen, wo es sehr gut verdient, ab dem kommenden Sonntag. Dadurch wurde es zu knapp, erst am nächsten Freitag zur Bank zu gehen. So verabredeten K.A. und K.G. sich für Montag früh, nach Niederbayern zu fahren und bei der Raiffeisen Bank (-6-) mit der Sicherheit von Konrad Aigner einen Kredit für Konrad Golling aufzunehmen. Die Bank war von dem Plan nicht begeistert. Sie warnten Konrad Aigner in Bezug auf die Risiken die in einer Bürgschaft liegen und lehnten den Kreditantrag ab mit der Begründung daß sie überregional nicht tätig werden dürfen.

Konrad Golling hatte selbst ein Konto bei einer Raiffeisenbank im seiner Heimatstadt, und er kontaktierte auf diese Bank, um die Sache dort abzuwickeln. Dem Banker dort hatte gerade eine Augen Operation vor sich, und war vor Mittwoch nicht zu sprechen, da er nicht sehen konnte zur Zeit. Was jetzt. Die Org brauchte das Einkommen, die Sicherheit für den Kredit war da, die Zeit bis Konrad Golling weg fuhr wurde kürzer. Wir mußten handeln. So beschlossen Rosi und ich, daß Konrad Aigner seinen Kredit von 50 000 DM erhöhen sollte und K.A. + K.G. interne Absprachen machen sollten, daß K.G. die Kreditrate für diese Teil trägt. Wir sprachen das Konzept mit den beiden beteiligten durch. Sie erklärten sich dazu bereit. Im nächsten Morgen wollten wir 4 gemeinsam nach Niederbayern fahren um die Sache durchzuziehen. Konrad Aigner brachte jedoch ständig Einwände, in Bezug darauf, daß wir warten sollten, bis sein Kredit abgeschlossen (-7-) sei, doch darauf wollten wir im Hinblick auf den Termindruck von den anderen Seiten nicht warten. Diejenige, die dies am stärksten aufrecht erhielt war Rosi. Auch ich habe kein gutes Gefühl dabei, von Anfang an, habe mich aber nicht durchgesetzt diesbezüglich, da ich nicht ein Stopper auf diesem Zyklus sein wollte. So habe ich meine Bedenken beseite geschoben und für ein Gelingen gekämpft. Rosi empfahl Konrad Golling, noch am Abend zu Konrad Aigner zu gehen und bei ihm zu übernachten und dann mit ihm zusammen am nächsten Morgen nach München zu kommen, um mit uns gemeinsam zur Bank zu fahren.

Inzwischen war es Mittwoch Abend. Konrad Aigner hat Konrad Golling die ganze Nacht vor der Türe stehen lassen und vorgegeben, nicht da zu sein. Die Org brauchte das GI dringend und Babsi wollte, daß Rosi unbedingt mitfährt. Rosis Plan war gewesen, daß ich mit den beiden Konrads zur Bank fahre. Meine beiden Kinder waren krank, lagen mit Fieber und Erbrechen im Bett als Rosi mir mittelite, daß wir so früh noch mal nach Niederbayern fahren müßten. Nachts um 23:30 Uhr organisierte ich einen Babysitter, der in der früh um 8 Uhr zu mir nach Hause kommt, um bei meinen Kindern zu bleiben. Ich hatte während der halben Nacht Assists gegeben und ging am nächsten Morgen zum Treffpunkt. Rosi, Konrad Golling waren dort, Konrad Aigner kam auch bald. Er war sehr sauer, wie ein Giftzwerg schimpfte er über uns. Wir fanden heraus, daß er Konrad Golling absichtlich nicht (-8-) hineingelassen hatte, und daß er Gegenabsichten hatte bei dem Plan. Rosi rückte ihm den Kopf zurecht. Konrad Golling und Konrad Aigner arbeiteten dann aus, wie das ganze abgewickelt werden könnte. Die Bank war inzwischen mißtrauisch geworden, weil wir es so eilig hatten mit dem Geld und weil sie annahmen, wir seien nicht vorsichtig genug mit dem Erbe von Konrad Aigner. Dies kam so zwischen den Zeilen heraus. Ich habe ein paar Mal bei der Bank angerufen, ob alles im Ordnung sei, dann war Konrad Golling dort erschienen, zusammen mit Konrad Aigner usw. Unser Plan war jetzt, daß wir (Konrad Aigner und ich) genau diese Bedenken zerstreuen, indem wir sagen, daß ich von dem Bürgschaftsplan gehört habe, und nicht einverstanden sei, da das den Plan, das Elternhaus zu renovieren entgegensteht, und daß Konrad Aigner den Kredit auf 150 000 DM erhöhen will, um eine Zinsfestschreibung auf 4 Jahre zu machen, da das die Summe ist, die voraussichtlich gebraucht wird, und die Zinsen weiter steigen gegenwärtig. Der Sachbearbeiter Herr Wimmer war nicht da, der Chef Herr Reich fand das alles sehr vernünftig, er stimmte zu und bereitete die geänderten Papiere vor und Konrad Aigner unterschrieb alles völlig reibungslos. Wir vergassen zu sagen, daß der Betrag bitte auf die Augsburger Bank überwiesen werden sollte, so wie wir es mit der ersten Summe gleich vereinbart hatten. Dies fiel uns (-9-) ein, gleich nachdem wir das Bankgelände verlassen hatten, um 12:00 Uhr. Da Mittagspause war, und die Tür hinter uns zugeschlossen worden war, liefen wir zur Telefonzelle auf der anderen Seite der Straße, um dem Leiter der Kreditabteilung nochmals zu sprechen, doch es ging niemand zum Telefon. Rosi rief mich in der Org und sagte, daß allen in Ordnung sei. Wir machten uns auf den Heimweg. Um 13:30 Uhr, als die Mittagspause in der Bank beendet war fuhren wir in einen Ort, von wo aus wir telefonieren konnten. Inzwischen war Herr Wimmer, der Sachbearbeiter wieder da, er war am Vormittag außer Haus tätig gewesen, und wir wurden mit ihm verbunden.

Konrad Aigner sagte ihm er solle bitte das Geld nach Augsburg überweisen, und er sagte, er würde das nicht machen, er brauche Rechnungen. Konrad war ratlos und gab auf, da nahm ich den Hörer und sprach mit Herrn Wimmer. Er sagte, daß die gesamte Summe auf ein Baukonto käme, und sie nur zu Umbauzwecken verwendet werden dürfe, und sobald Belege vorgelegt wurden, Überweisungen getätigt würden durch die Bank. Dies entsprach nicht der ursprünglichen Abmachung, zumindest in Bezug auf die 1. 100 000 DM. Ich habe eine Weile mit Herrn Wimmer gesprochen, in der Absicht, daß er wie versprochen das Geld nach Augsburg überweist. Er beharrte auf den Belegen. Ich sagte dann, in Ordnung, Sie bekommen die Belege, und Sie überweisen das Geld. (-10-) Wobei ich davon ausging, daß er das Geld jetzt überweist und dann die Belege erhält, sobald sie anfallen. Er sagte dazu und ich beließ es dabei. In der Org angekommen gab Konrad Aigner uns die Schecks, welche wir sobald das Geld dann auf das Konto käme, einlösen würden. Im Grunde sah alles in Ordnung aus.
Inzwischen habe die Org den ursprüngliche Scheck über 38 000 DM auf die Augsburger Bank eingelöst, und die Bank hatte bei Konrad Aigner angerufen und wollte dringend mit ihm sprechen.

Konrad rief dort an und ich stellte fest, daß der Scheck zurückgegeben worden war. Er teilte ihnen mit, daß die Kreditsumme von einer anderen Bank übernommen würde. Die Tage vergingen und in Augsburg kam kein Geld an. Konrad telefonierte mit der Bank in Niederbayern und stellte fest, daß sie noch nichts ausgezahlt hatten. Bei unseren ersten Besuch dort hatten wir gesagt, daß ein Teil des Geldes für Anschaffungen sei, jetzt liessen wir Konrad dort anrufen, um eine Überweisung von 17 000 DM für Anschaffungen zu bitten. Diese habe sie zugesagt und gemacht. Den Scheck hat Konrad Aigner mir gegeben und wir haben ihm den FBO gegeben. Jetzt waren noch 20 000 DM für den Service von Konrad Aigner und insgesamt 50 000 DM für Service und Rückzahlungen für Konrad Golling bei dieser Bank und wir wußten nicht, wie wird es aus der Bank herausbekommen. Er war bereits aber GI gezählt, wir müßten es in Ordnung (-11-) bringen, war unsere Meinung. Der Druck auf den Finanzlinien war sehr hoch. Es kostete uns die Aufmerksamkeit von einer Woche, um dieses Problem zu lösen.
Inzwischen war Konrad Aigner weiter auditiert worden und hatte etwas herausgefunden, was ihm denken liess, daß er doch Clear sein könne und er wurde zurück auf den CCRD programmiert.

Konrad fand das Grund genug, die fehlenden 20 000 DM von seinem Clear package nicht zu zahlen, da er sie eventuell ja gar nicht braucht. Wir sagten ihm daß das nicht geht. Im Bezug auf Konrad Golling der inzwischen in Amerika ist, und von dem ganzen Hin- und Her gar nichts weiß sagte K.A., wir sollten für ihm eine andere Lösung, einen anderen Bürgen finden.
Konrad Golling hat aber schon einen Dauerauftrag für die Überweisung der monatlichen Rate gemacht, hat Konrad Aigner als Begünstigten bei seiner Lebensversicherung eingesetzt und (gegenseitige) Verträge mit Konrad Aigner gemacht, und ist wie gesagt im Amerika und weiß nichts von alledem.
(* Siehe weiter unten)

Daraufhin ist der Banker (Herr Wimmer) zu den Eltern von Konrad Aigner gegangen, und ihnen von dem Kredit über 150 000 DM erzählt und das Haus fotografiert, um den Ist-Zustand festzuhalten und die Eltern verunsichert, in Bezug auf die redlichen Absichten Ihres Sohnes Konrad und mit dem Vater einen Pakt (-12-) geschlossen, daß nur solches Geld ausbezahlt wird, bei dem der Vater zustimmt.

* Ich hatte die Idee, daß der Banker seine Rechnungen bekommen sollte, so daß er überweisen kann. Konrad hatte bei der Bank erwähnt, daß er einen Lieferwagen / Bus bräuchte, um die Getränke zu holen. So besorgte / machte ich eine Rechnung, welche vorgab, daß Konrad Aigner von Ralf Herold einen Klein-Transporter kauft zum Preis von 20 000 DM. Ein Paar Tage später datierte ich eine Rückgabe dieses Fahrzeugs und die entsprechende Gutschrift. Diese Rechnung mit ausgefüllter Überweisung schickte Konrad auf meine/ Rosis Aufforderung hin zur Bank.
Eine andere Rechnung entwarf ich, von Hartmut Freihoff an Konrad Aigner, für Umbau, Renovierung etc der Getränkemarkts und des Bauernhauses für pauschal 50 000 DM. Diese Rechnung schickten wir nicht an die Bank. Wir wollten es die Überweisung der obigen 20 000 DM abwarten.
Den Beteiligten, Veronika Herold, Ralf Herold, Hartmut Freihoff sagte ich, daß diese Aktion nötig sei, um das Geld aus der Bank zu holen.
Der Kredit lief ja auf Konrad Aigner, und er sollte ja zurückbezahlt werden. Der Grundbesitz gehört Konrad Aigner, seine Eltern haben es ihm vererbt, wobei sie lebenslanges Wohnrecht behalten haben. Der Bauernhof wird nicht mehr als solcher bewirtschaftet, die Grundstücke sind verpachtet. Es ist überhaupt (-13-) nicht einzusehen, warum Konrad Aigner nicht über das Geld verfügen solle.
Der Vater hat also zur Überweisung für den Transporter nicht zugestimmt, und die Rückgabe ist in Kraft getreten.
Inzwischen will Konrad Aigner nichts mehr von der ganzen Sache wissen, und will keine Verantwortung übernehmen.
Die Lösung hat Rosi Freihoff ihm auch gesagt. Konrad muß zu seinen Vater gehen und ihm sagen, daß er dieses Geld für Scientology braucht, und daß er einem Freund für 50 000 DM gebürgt hat und er die volle Verantwortung dafür übernimmt, daß er zurück gezahlt wird. Dies ist etwas, was Konrad nicht konfrontieren will. Er zeigt eine PTS Situation an.
Das ist wahr.
Gabi Brendel

Anfang

Konrad Aigner Knowledge Report
der Rosy Freihoff
E File Konrad Aigner Chief EO vom 5.3.1990 - Rosi Freihoff FSM cc. C/S u. Konrad Aigner
Knowledge-Report re Konrad Aigner

Konrad Aigner ist seit 16 Jahren in Scn + hat es bis jetzt nicht gepackt Clear zu gehen bzw. Die Brücke hochzugehen sondern ist immer wieder von der Brücke gefallen und hat Alkohol getrunken etc. Wir (Gabi Brendel + ich) haben uns deshalb vor einigen Wochen dazu entschlossen ihm zu helfen daß er es packt und die Brücke endlich hochgeht. Konrad Aigner besitzt einige Ländereien (Wiesen, Wälder + (AG 15) Äcker + ein Wohnhaus) in Niederbayern, dies gehört ihm aber seine Eltern wohnen dort und haben ein Nutzungsrecht (oder so ähnlich) auf diese Ländereien. Konrad hat vor einigen Jahren schon mal 50 000,- DM aufgenommen + hat es in Kopenhagen einbezahlt. Die Eltern mußten mitunterschreiben (wegen dem Nutzungsrecht ) und damals hat Konrad sie schon angelogen + hat gesagt er nimmt das Geld "wenn mal am Haus zu machen ist". Nun standen wir wieder vor dem Problem, daß wenn der Konrad mehr Geld aufnehmen will dann muß er es über die Ländereien (AG 16) machen, denn er hatte schon 13 000,- DM auf seiner Lohn + Lebensversicherung aufgenommen + die 50 000,- DM auf die Länderreien. Konrad brauchte 37 000,- bis Clear, also gingen wir zu seiner Bank in Augsburg + fragten ob wir die Ländereien mit 37 000,- mehr beleihen können. Die Bank in Augsburg wollte und nur 27 000,- od. 28 000,- geben da sie nicht wissen wieviel die Ländereien in Niederbayern wert sind + sie sich damit nicht auskennen. Konrad hatte das Problem daß er nicht wollte daß seine Eltern etwas von der Sache mitkriegen. Ich sagte ihm (AG 17) daß wir zu ihnen hingehen + daß wir ihnen sagen daß es für SCN ist + daß wir sie dafür handhaben. Ich sagte ihm daß ich ihm dabei helfen werde. (ich habe das schon öfter gemacht), Konrad wollte das nicht + hatte totale Angst daß dann der Teufel los ist in der Familie. Als die Augsburger Bank Schwierigkeiten gemacht hat wegen dem Geld hatte ich die Idee daß wir zu einer Bank in Niederbayern gehen, die nahe an diesen Ländereien ist + sie kennt denn dann haben wir bessere Chancen. Wir sind dann zur Raiffeisenbank in Triftern + (AG 18) die haben sich sofort bereit erklärt die Ländereien mit 200 000,- DM zu beleihen, aber dazu müßten die Eltern unterschreiben beim Notar. Konrad hat dann die Eltern angerufen + sie zum Notar bestellt + gesagt er brauche das Geld "um was am Haus zu machen etc." + sie haben unterschrieben. Dieselbe Story hat er auch auf der Bank erzählt. Mit der Bank wurde ausgemacht, daß er jetzt 100 000,- DM Kredit nimmt (37 000,- f. d. Org, + 63 000,- um seine Kredite in Augsburg abzulösen) + die restlichen 100 000,- DM erstmal stehen bleiben wenn er (AG 19) später noch was braucht. Die Bank in Triftern sagten daß sie ihm die 100 000,- nach Augsburg überweisen. Nun gut, daß war der erste cycle. Ich kam dann auf die Idee daß der Konrad Aigner mit den anderen 100 000,doch für den Konrad Golling bürgen könnte denn der müßte einbezahlen + der K. Aigner bräuchte ja das Geld momentan nicht. Der Golling hat dann den Aigner gefragt + der Aigner hat dann übereingestimmt (das war 2 Tage nachdem wir den Bankcycle mit dem Aigner gemacht hatten). (AG 20) Ich habe dann den Aigner + den Golling zusammen auf die Bank in Triftern geschickt damit wir die Sache abwikkeln. Die Bank in Triftern sagte jedoch daß sie den Golling das Geld nicht geben auch wenn der Aigner bürgt denn sie dürfen überregional nicht arbeiten und der Golling wohnt nicht in Niederbayern etc. Wir sind dann auf Golling's eigene Bank bei Augsburg + bei Stuttgart, aber da wäre es auch unheimlich kompliziert gewesen, weil die die Ländereien wieder nicht kennen + wissen ob das soviel wert ist und (AG 21) die Sicherheit ja der Trifterner Bank überschrieben ist etc. Also sind wir auf die Idee gekommen daß der Konrad Aigner selbst nochmals zu der Bank in Triftern geht und selbst nochmal 50 000,mehr Kredit aufnimmt (also zusammen 150 000,- und dann die zusätzlichen 50 000,- dem Golling leiht + der Golling dafür die Raten zahlt etc. Deshalb sind wir zusammen nochmals zur Bank in Triftern + es ging auch alles glatt über die Bühne bis auf Aussage des Bankers "so wie die Rechnungen, dann reinkommen werden wir das (AG 22) Geld überweisen." Der Banker hatte bis zu diesem Zeitpunkt die ersten 100 000,- DM (vom ersten Bankcycle) noch nicht auf die Bank überwiesen und hat auch plötzlich nicht mehr die Absicht obwohl er es vorher zugesagt hatte. Er muß wohl mißtrauisch geworden sein durch das viele Hin + Her. Es war wahrscheinlich auch falsch den Golling cycle so schnell darauf zu machen, aber wir brauchten das Geld jetzt für Saint Hill Size. Der Banker hat auf alle Fälle plötzlich verlangt daß sich der Aigner total an den (AG 23) Verwendungszweck halten müßte den er angegeben hat ( und das war eben Hausrenovierung) und dies durch Belege beweisen muß. Die Gabi Brendel hat nochmal mit dem Banker telefoniert (die Gabi war mit dem Aigner immer in der Bank als Freundin) und da sagte der Banker zwischendurch mal daß er das Geld nach Augsburg überweisen würde die ganzen 150 000,- DM aber er hat es dann doch nicht getan, zuerst sagte er es jedoch + auf das hin haben wir auch (AG 24) (bzw. der Aigner) die Schecks in der Org ausgestellt (das von ihm selbst 37 000,- + das von Golling 35 000,-). Als das Geld in der nächsten Woche immer noch nicht in Augsburg war rief Gabi nochmal an + fand raus daß der Banker ohne Rechnungen definitiv nichts überweist. Wir haben dann überlegt wie wir das Geld aus der Bank rauskriegen denn es lag ja da rum + die Schecks lagen in der Org.

Als erstes liessen wir den Aigner anrufen + ihm sagen (dem banker von Triftern) daß er 17 000,- für die Möbel braucht + da könne er keine Rechnungen bringen weil er das von Privat (AG 25) od. im Räumungsverkauf kauft etc., dann hat der Banker ihm die 17 000,- nach Augsburg überwiesen + das Geld ist jetzt in der Org.
Dann haben wir dem Aigner 2 Rechnungen besorgt 1 x von Herold Transporte für einen Kleintransporter und (20 000,-, 1 x von meinem Mann über Renovierungsarbeiten. (50 000,-) Ich möchte dazu sagen daß die Fa. Herold diesen Kleintransporter wirklich besitzt und daß mein Mann wirklich Renovierungen macht und daß wir zu beiden Rechnungen auch gleich Stornierungen geschrieben haben als ob das Geschäft eben dann geplatzt ist. Wir haben es so cool (AG 26) gemacht wie es ging, aber als die erste Rechnung (die von den Herolds) auf die Bank kam hat der Banker gesagt er überweist das Geld nicht denn ein Kleintransporter entspreche nicht dem Verwendungszweck und außerdem sei er bei den Eltern von Aigner gewesen + hätte Fotos von dem Haus gemacht und die Eltern haben auch gesagt daß das Geld nur für die Renovierung hergenommen werden darf und wenn er es in einem Auto hernimmt dann muß der Vater einverstanden sein. Also haben wir die Sache mit den Rechnungen sein gelassen.
(AG 27) und die 2 Rechnungen (die von meinem Mann) gar nicht hingeschickt. Ich habe dann mit Ernst Haible telefoniert, weil ich mir keinen Rat mehr wusste und ihm die ganze Story erzählt und er meinte wir müßen da irgendwie auf den Pfad der Wahrheit zurückkehren und die Sache ausbügeln oder zu einer neuen Bank gehen. Wir sollten uns ene akzeptable Wahrheit überlegen + dann soll der Aigner hingehen + das handhaben. Ich habe dann zum Aigner er soll seinen Eltern + dem Banker das sagen (AG 28) daß er dem Golling 50 000,- leihen will (das ist nämlich die Wahrheit) und daß er halt sich das sagen getraut hat weil die Bank es vorher schon mal abgelehnt hat dem Golling Geld zu geben als er für ihn bürgen wollte und da hat er es halt auf seine eigene Kappe genommen etc. (all dies - ist - die Wahrheit). Der Banker hat dem Aigner eh neulich gesagt daß man das ändern kann) mit dem Verwendungszweck. Der Banker ist halt mißtrauisch + etwa unterdrückerisch + (AG 29) will halt die Wahrheit wissen. Der Aigner kneift aber das zu machen, meiner Meinung nach hauptsächlich weil er es dann den Eltern auch sagen müßte und da hat er total Schiss + das konfrontiert er überhaupt nicht weil er PTS ist zur ganzen Familie + zur Mittelklasse in Niederbayern (meine Meinung wohlgemerkt).
Auf alle Fälle muß der Cycle gehandhabt werden denn die schecks sind geplatzt der Aigner + der Golling haben (AG 30) Service genommen der nicht voll bezahlt ist.
Das ist wahr!
Rosy Freihoff

Mit dem Ausdruck unseres Mitgefühls danken wir Familie Aigner für die Abdruckerlaubnis der beiden Wissenberichte aus Konrad Aigners Nachlaß und das Foto.
Transskription: ARS-Initiative


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