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BERLINER DIALOG 26, 1-4 2002 - Epiphanias 2003

 

Warnung vor Anti-Jagd-Demonstrationen in Berlin
Vom "Universelles Leben" ausgenutzt und ferngesteuert
Von Thomas Gandow

Die spiritistische Gruppe "Universelles Leben" (UL) http://www.religio.de/dialog/297/297s18.html
(früher: "Heimholungswerk") spielt eine führende Rolle in einer neuen "Tierschutzaktivität", der "Anti-Jagd-Kampagne". Jäger werden dabei als "Lust-Töter" verteufelt.

Das UL  versucht jetzt, in der deutschen Hauptstadt, im Namen des Tierschutzes und über eine "Initiative zur Abschaffung  der Jagd" ihren Einfluß in der Tierschützerszene zu verbreitern. Dies geht aus internen Papieren hervor, die mir aus Kreisen seriöser Tierschützer zugingen.
Wer an solchen Demonstrationen teilnimmt, läßt sich damit vor den Karren der problematischen Sekte spannen. Den meisten Beteiligten ist vielleicht noch nicht klar, wer wesentlich hinter den Aktivitäten steht. Klar ist aber: Das UL versucht, über die Anti-Jagd-Initiative Einfluß zu gewinnen.
Der Sprecher der Anti-Jagd-Initiative, Kurt Eicher, hat nach Recherchen eines Redakteurs der Berliner Boulevardzeitung "BZ" bereits bestätigt, dass Mitglieder des "Universellen Lebens" sich in der Initiative engagieren. Er halte dies "nicht  für kritisch", so Eicher. Eine direkte Verbindung zur UL  gebe es aber nicht.

Das UL und seine Prophetin
Die  Führerin und Prophetin des UL, Gabriele Wittek, http://www.michelrieth.de/gabi5.htm sieht sich als Prophetin, die in  "Offenbarungen" eine direkte  Verbindung zu Gott, Geistwesen und UFO-Piloten ("Mairadi vom Planeten Maiami-Chuli") hat.
Weitere Informationen zum UL und Gabriele Wittek siehe:
http://www.religio.de/dialog/297/297s24.html ; http://www.esonet.at/groups/universelles%20leben.html
Es handelt sich bei der Bewegung um Gabriele Wittek ("Gabriele von Würzburg") um eine spiritistische Organisation mit teilweise totalitären Zügen 
http://www.religio.de/akinfo/204.html und problematischen Lehren.
Wittek prophezeite u.a. Katastrophen  und Atomkriege. http://www.relinfo.ch/ul/apokalyptik.html Das Universelle Leben bot seine Meditation, den sog. Inneren Weg u.a. auch als Schutz vor Atomstrahlen an.
Zeitweise wurden auch Thesen über eine "jüdisch-zionistische Weltverschwörung der Illuminaten" sowie Auszüge aus den angeblichen "Protokollen der Weisen von Zion" verbreitet. (Vgl."Der Christusstaat" , Extrablatt Nr. 9, November 1991 und UL-Broschüre "Der Dämonenstaat")
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2000/19/13b.htm ; Deutschland wurde auch als Spielball der "herrschsüchtigen" Juden dargestellt. Auf Grund öffentlicher Proteste erfolgte vier Jahre später, 1995, eine Distanzierungserklärung des damals verantwortlichen UL-Redakteurs German Murer, der heute in der Anti-Jagd-Kampagne eine wichtige Rolle spielt.

Demonstrationen und Kongreß der "Initiative zur Abschaffung der Jagd"
Die "Initiative zur Abschaffung der Jagd veranstaltet" an jedem ersten Sonnabend  im Monat in Berlin eine "Anti-Jagd-Demo". Am 2. August 2002 wurde von der Gruppe in den Räumen der TU Berlin ein Symposium mit Podiumsdiskussion "Natur ohne Jagd" veranstaltet.
Auf dem Podium sollte zunächst u.a. der UL-Anwalt und UL-Pressesprecher Dr. Christian Sailer sitzen, angekündigt als "Hauptkläger beim Internationalen Gerichtshof für Tierrechte". Als Moderator trat Dr. Franz Alt bei dem Kongreß in Erscheinung.

Planung des Kongresses
Daß dieses Symposium unter erheblichem Einfluß des UL entstanden ist, ergibt sich aus Unterlagen über die bisherige Planung, die mich aus Tierschützerkreisen erreichten.
Wesentlich bei der Planung wirkte Julia Brunke mit, die zu dem UL-nahen Verlag "Das Brennglas" gehört. Sie ist zu erreichen über info@brennglas.com .
Der Kongress soll den internen Papieren gemäß die Aktion, bisher eine Insiderveranstaltung, in das  "politische Kraftfeld" hineintragen. Man möchte damit die "Jagddiskussion in die Öffentlichkeit tragen". Eine "kontroverse Diskussion zieht Journalisten an" heißt es in einem internen Papier. Damit könne man öffentliches Aufsehen erregen. Gedacht war u.a. an eine "mehrstündige Podiumsdiskussion am Samstag mit  zwei Politikern (einer pro Jagd z.B. Möllemann, einer contra Jagd z.B.  Özdemir, einem Jagdgegner (Consiglio - wissenschaftlich)  einem Tierrechtler/Tierschützer (Drewermann - Unmoral aufzeigen), einem aggressiven Jäger (Heeremann)  mit anschließenden Diskussionsbeiträgen aus dem Publikum  Leitung: ein Journalist (Franz Alt)".
Von diesen Plänen ist nach meinem heutigen Stand nur der frühere Fernsehmoderator übriggeblieben.
Warum Jürgen Möllemann und Cem Özdemir schließlich absagten, ist mir nicht bekannt.
Die "Tierrechtler/Tierschutzgruppen als Multiplikatoren" sollten Stimmung für diesen Kongress machen. In der internen Planung hieß es dazu:
"Sinngemäß schreiben: ‚Wir haben folgendes Programm geplant. ... Wir beabsichtigen, eine Berliner Erklärung zu verabschieden. Darf kein Flop werden. Teil uns daher bitte baldmöglichst mit, wie viele von euch  teilnehmen, damit ein breites Publikum zustande kommt. Zugesagt haben  bereits..."
Diese Indienstnahme hat einige Tierschutzinitiativen allerdings aufgeschreckt.
Das Catering beim Kongress  soll durch "Imbiss-Stände von LebeGesund!" übernommen worden. Zum Abschluß der Demonstration am Brandenburger Tor oder Reichstag hieß es: "Übergabe der Unterschriftenlisten;  Abschlusskundgebung mit allen Referenten des Kongresses (Talk-Show); Tomatensuppe"

Verlag "Das Brennglas"
Der Verlag "Das Brennglas" in Kreuzwertheim wird geleitet von German Murer, einem Schweizer, der  seit vielen Jahren dem UL angehört. Seinen Verlag hat er erst im vorigen Jahr gegründet. Murer war 1995 verantwortlich für die UL-Zeitschrift "Christusstaat" (siehe oben). Die Zielsetzung seines neuen Verlags ergibt sich aus den Titeln der bisherigen Veröffentlichungen:
* Der Lust-Töter (gegen Jagd und Jäger)
* Der Folterknecht und der Schlächter    (gegen jeglichen Fleischverzehr)
* Der Krieg der Jäger gegen die    Schöpfung Gottes

Zeitschrift: "Freiheit für Tiere"
Im Sommer Tagen erschien im Verlag "Das Brennglas" die erste Nummer einer neuen Zeitschrift "Freiheit für Tiere", die "den Tieren eine Stimme geben" soll.
Diese Zeitschrift wird auch an Bahnhofskiosken vertrieben. German Murer und sein Verlag arbeiten eng zusammen mit anderen Vereinigungen von Tierrechtlern und Tierschützern, z.B. mit dem "Verein gegen Tierfabriken" (österreich), mit dem "Verein zur Förderung der Tierrechte" (Schweiz) und vor allem mit der "Initiative zur Abschaffung der Jagd"


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